CompaRe | Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
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Die Stadt als Kosmopolis : interkulturelle Stadterfahrungen in der zeitgenössischen Literatur
(2001)
Die hier dargestellten Texte stellen eine sehr heterogene Auswahl dar. 'L'Emploi du Temps', oft unter den Aspekten einer Ästhetik des Nouveau Roman untersucht, György Konráds Romane, zwischen Essayistik und Autobiographie in ihrer Thematik z.T. durchaus redundant, und Calvinos experimenteller Text haben auf den ersten Blick kaum interkulturelle Fragestellungen zum Thema, während Patrick Chamoiseaus 'Texaco' oft zitiertes Beispiel für eine interkulturelle Schreibweise geworden ist. Auf den zweiten Blick zeigt sich jedoch, daß das Thema der Interkulturalität und die Auseinandersetzung mit der Stadt als Kosmopolis, in der das Fremde nicht mehr vorrangig zum Thema gemacht wird (etwa als explizit formuliertes 'international theme'), keineswegs an Bedeutung verloren hat, sondern vielmehr die Auseinandersetzung mit dem Problem der Alterität gerade in Zeiten kultureller Gleichzeitigkeit und Gleichräumlichkeit in den ästhetischen und literarischen Gestaltungs- und Reflexionsprozeß unmittelbar einfließt.
Roland Barthes' Entwurf kritischer Literaturwissenschaft, den ich im ersten Teil darstellen möchte, findet sich vor allem in den frühen Essays 'Sur Racine' (1963), in 'Critique et vérité' (1966), Barthes' Antwort auf den Streit um seine Racine-Interpretation, sowie in seinem ersten Buch 'Le degré zéro de l'écriture' (1953), dessen Einzelaspekte er in kleineren Arbeiten später präzisiert hat. Im zweiten Teil möchte ich den Fokus erweitern und Ähnlichkeiten mit Walter Benjamins Konzept aktualisierender Kritik herstellen, um schließlich im dritten Teil die Frage nach dem Standort, von dem aus Roland Barthes spricht, zu erörtern. Im Zentrum meiner Ausführungen stehen Barthes' Überlegungen zur Alternative von Literatur und Geschichte, zum Verhältnis von Kritik und Wahrheit, zum Autor, zum Leser und zur Macht der Bilder.
Nachruf
(2001)
Die DGAVL hat eines ihrer prominenten Mitglieder verloren - Ulrich Schulz-Buschhaus, Professor für Romanistik an der Karl-Franzens-Universität Graz. Ulrich Schulz-Buschhaus war Romanist mit deutlichen Schwerpunkten sowohl in der französischen als auch in der spanischen und italienischen Literaturgeschichte, verstand sich aber nachdrücklich auch als Komparatist, zu der ihn nicht nur die mehrsprachliche Tradition seines Faches prädestinierte, sondern auch sein Interesse für Formenlehre, Methodologie, für die Kanonproblematik und vor allem sein Engagement für die Zukunft der Literaturwissenschaft.
Wo der Name Johann Gottfried Herders im philosophischen Diskurs des gerade vergangenen Jahrhunderts überhaupt eine Rolle spielt, da figuriert er zumeist in der Rolle des großen, wenngleich unsystematischen Anregers bedeutender Diskurse der modernen Philosophie: der Geschichts- und der Sprachphilosophie ebenso wie der Philosophischen Anthropologie. Als dem "Bahnbrecher des Historismus" (Friedrich Meinecke) scheint ihm der Zutritt zu einem anderen Diskurs indes prinzipiell verwehrt: zu jenem der Utopie. Sogar Ernst Bloch, der seinen eigenen Entwurf im Horizont einer Geschichte des utopischen Denkens entfaltet, behandelt ihn lediglich am Rande; immerhin wird die Ode "Genius der Zukunft" anzitiert. Einer der wichtigsten Beiträge der neueren Forschung, Ralf Simons herausragende Studie zum Gedächtnisbegriff Herders, weist diesem sogar die Position eines Posthistoristen zu. [...]
Ich will hier nun nicht in eine systematische Auseinandersetzung mit Simons verkürzender Argumentation eintreten; vielmehr soll mir diese erst jüngst geäußerte These zum Anlaß und Ausgangspunkt meines eigenen Versuches dienen, den Namen Herders in den Utopie-Diskurs einzuschreiben und aufzuzeigen, daß im Grunde sämtliche Bereiche seines Denkens, die Geschichts- und Sprachphilosophie wie auch die Studien zur Ästhetik und schließlich seine Tätigkeit als Anthologe, allesamt Aspekte eines prinzipiell zukunftsgerichteten Denkens darstellen. Das Motiv für diesen Versuch ist zunächst dasjenige, historische Gerechtigkeit zu üben; die Frage, ob und inwieweit Herders Denken heute Anknüpfungspunkte bietet, um über das Thema Utopie neu nachzudenken und dem allgemeinen Konjunkturverlust dieses Diskurses entgegenzutreten, muß leider unberührt bleiben, denn schon die Sichtung der utopischen Intention seines Denkens kann hier nur in einem ersten Aufriß geschehen.
For the learners of Portuguese and German as foreign languages the subjunctive mood represents a learning problem. Based on syntactic and pragmatic categories, the subjunctive is classified in a way that describes its use and permits the comparison between the Portuguese subjuntivo and the German Konjunktiv.
People who learn Portuguese usually have difficulties in using two of the most frequent verbs of the Portuguese verbal system: ser and estar. Native speakers of German for example fail to easily identify the differences between these verbs, which are compared with the German verb sein. Our purpose is to describe these verbs, their meaning and function, and also to attempt to find criteria to help learners to identify the differences to use these verbs. Some of the differences can be explained by the speakers experiences and the context.