Sammlung Hessen
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In diesem Artikel und weiteren geplanten Folgen werden Ergänzungen, Nachträge, Erläuterungen und Korrekturen sowohl zum von der Taunusflora (Wittig & al. 2022) erfassten Gebiet (Vortaunus, Hoher Taunus, kammnaher Hintertaunus) als auch zum bisher nicht bearbeiteten kammfernen Bereich des Hintertaunus publiziert. Bei den bisherigen Ergänzungen und Nachträgen handelt es sich um die Ergebnisse der Nachbestimmung eines Belegs (Allium christophii), den Fund einer für das Gebiet bisher nicht genannten Art (Hylotelephium vulgare) sowie um Hinweise auf ältere Funde (Bolboschoenus maritimus, Polystichum lonchitis) und einen neueren Fund (Luronium natans). Weiterhin werden die wichtigsten Ergebnisse der Begehungen sechs kammferner Rasterfelder präsentiert (Rote-Liste- und sonstige seltene Arten). Als selten werden diejenigen Arten angesehen, die im bisherigen Kartierungsgebiet in maximal 5 % (= 26) der insgesamt 523 Rasterfelder gefunden wurden. Außerdem werden in der Taunusflora enthaltene Fehler korrigiert.
Erigeron sumatrensis ist seit 1981 in Frankfurt am Main als Neophyt bekannt. Das gegenwärtige Verbreitungsmuster deutet darauf hin, dass die Art sich langsam ausbreitet. Um ihr Erkennen zu erleichtern, wird ein Bestimmungsschlüssel für die in Europa vorkommenden annuellen Adventivarten der Sektion Conyza beigegeben, ergänzt durch einige Anmerkungen zu noch offenen taxonomischen Fragen. Für drei Herkünfte aus Frankreich wurde die hexaploide Chromosomenzahl 2n = 54 ermittelt.
Übersicht über die hessischen Einrichtungen, die an den Euthanasie-Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus beteiligt waren: Eichberg, Herborn, Merxhausen, Weilmünster, Haina, Hadamar, Marburg, Gießen, Heppenheim, Riedstadt, Köppern und Kalmenhof. Angegeben sind Gedenkstätten, Austellungen, Publikationen sowie Kontaktadressen.
Felsgrusgesellschaften (Sedo-Scleranthetalia) im mittleren Lahn-Tal und im Gladenbacher Bergland
(1998)
Im mittleren Lahn-Tal und im Gladenbacher Bergland (Mittelhessen) wurde die Ausbildung der Felsgrus- und Felsband-Gesellschaften (Ordnung Sedo-Scleranthetalia) in Abhängigkeit von geographischer Lage und geologischem Untergrund untersucht. Hier am Rande des Verbreitungsareals dieser Vegetationseinheit fehlen überregionale Assoziationskennarten weitgehend. Die Gesellschaften sind jedoch durch regionale Kennarten und überregionale Trennarten gut charakterisiert.
Das Cerastietum pumili. eine auch durch überregionale Kennarten charakterisierte Assoziation, kommt im Untersuchungsgebiet an der nordwestlichen Arealgrenze vor. Bestände dieser vor allem durch Therophyten gekennzeichneten. basiphilen Gesellschaft wurden im klimatisch begünstigten Lahn-Tal bei Wetzlar angetroffen. Die Basalgesellschaft Melica-ciliata-[Alysso-Sedion] besiedelt stark geneigte Felsschutt- und Geröllhänge auf basenreichem Gestein. Die Verbreitung beschränkt sich innerhalb des Untersuchungsgebietes auf das Gießener und Weilburger Lahn-Tal. Die Basalgesellschaft Saxifraga-tridactylites-Poa-compressa-[Alysso-Sedion] ist eine artenarme, basiphile Pioniergesellschaft. Bestände dieser Gesellschaft wurden au f Bahnhöfen in den Tälern von Lahn und Dill nachgewiesen. Die Basalgesellschaft Peltigera-rufescens-[Sedo-Scleranthetalia] besiedelt Felsköpfe und Felsbänder auf Kalk- und Diabasgestein. Bestände dieser basiphilen Gesellschaft finden sich vor allem in den tieferen Lagen. in den Tälern von Lahn und Dill. Die Basalgesellschaft Polytrichum-piliferum-Scleranthus-perennis-[Sedo-Scleranthetalia] wurde vorwiegend in den höheren Lagen des Untersuchungsgebietes angetroffen. Diese azidophile Gesellschaft siedelt über Grauwacke. Tonschiefer oder ausgelaugtem Diabas. Die Sedum-album-Vicia-hirsuta-Bestände stellen Initialstadien der Sedo-Scleranthetalia dar.
Die Verbreitung einiger für die Felsgrus- und Felsbandgesellschaften charakteristischer Arten wird dargestellt.
Vorkommen von Festuca pallens wurden 2011 und 2012 in Hessen nachgesucht. Für alle Populationen wurden die Chromosomenzahl und der Ploidiegrad ermittelt. Fast alle bekannten Vorkommen wurden in teilweise großen, ungefährdeten Beständen wiedergefunden. Bei den meisten Vorkommen erwiesen sich die Pflanzen als tetraploid und gehören damit zu F. csikhegyensis. Pflanzen von der Bodensteiner Lei westlich von Villmar (Landkreis Limburg-Weilburg) und von Basaltfelsen der Ruine Altenburg (Schwalm-Eder-Kreis) sind diploid und gehören zu F. pallens. Ein früheres Vorkommen von F. pallens am Kirchenfelsen in Dietkirchen (Landkreis Limburg-Weilburg) wurde bei Säuberungsmaßnahmen vernichtet.
In der zentralen Rhön im Grenzbereich von Bayern und Hessen wurde Festuca heteromalla mehrfach in Grünlandresten in Fichten-Forsten oder auf brachliegenden Waldwiesen angetroffen. Festuca heteromalla unterscheidet sich von der im Gebiet häufigen F. nigrescens durch flache – trocken gefaltete – Blätter der Erneuerungssprosse und bis zu 2,5 mm breite Stängelblätter. Ein verlässliches mikroskopisches Merkmal sind die vergrößerten Zellen am Grunde der Blattfurchen. Mehrfach wurde eine hexaploide Chromosomenzahl von 2n = 42 ermittelt.