Zentrum für Weiterbildung
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Wiki-Systeme gewinnen für das kollaborative Erstellen von Wissen zunehmend an Bedeutung, belegt durch den Erfolg großer Projekte wie Wikipedia. Dabei beschränkt sich der Einsatz dieser Systeme nicht auf Anwendungsbereiche wie Wörterbücher oder Glossare; auch Universitäten und Unternehmen nutzen Wikis inzwischen zunehmend zur Unterstützung der Lehre im eLearning, für Dokumentationszwecke, Projektmanagement-Aufgaben, usw.. In diesem Kontext ist die Frage nach dem didaktisch motivierten Einsatz von Wikis im eLearning bedeutsam: welche Erfahrungen haben Akteure dem Einsatz von Wikis in eLearning-Veranstaltung oder auch begleitend zu räsenzveranstaltungen gemacht? Lassen sich Empfehlungen für die Gestaltung der Interaktion und Kooperation in Wikis aus diesen Erfahrungen ableiten?
Die Goethe-Universität Frankfurt hat in den letzten Jahren mit dem Projekt megadigitale hochschulweit ihre eLearning-Strategie umgesetzt und alle Fachbereiche in das Vorhaben integriert, d.h. in allen 16 Fachbereichen den Einsatz neuer Medien in der Lehre befördert. Wichtiger Bestandteil dieses kombinierten TopDown-BottomUp-Konzeptes war seit 2005 die finanzielle Förderung von eLearning-Projekten von Lehrenden. Ab 2007 wurde mit Hilfe des MedidaPrix-Preisgeldes zudem die Förderung studentischer eLearning-Vorhaben umgesetzt. Ziel war, die Ideen und Visionen von Studierenden, welche Form von eLearning und des Medieneinsatzes sie an ihrer Hochschule präferieren, aufzugreifen. Dieser Beitrag stellt die einzelnen Förderansätze, ihre Ausrichtungen, Zielsetzungen und Wirksamkeit vor und beschreibt deren Zusammenspiel mit den anderen in megadigitale implementierten Maßnahmen zur hochschulweiten Umsetzung von eLearning.
eLearning im Bologna-Prozess
(2010)
Werfen wir den Blick zurück auf die Ergebnisse der BMBF-Studie über Abbrecherquoten, so lassen sich sicherlich einige der Probleme durch eLearning beheben oder zumindest in Ansätzen begegnen – jedoch nur in Kombination mit einer Veränderung auch der Präsenzlehre. Doch nicht jedem der in der BMBF-Studie [7] genannten Problem kann und sollte durch online Angebote abgeholfen werden. Den 18% der Abbrecher, die das vorzeitige Beenden des Studiums auf die mangelnde Studienmotivation durch die falsche Fächerwahl zurückführen, kann durch die oben genannten Self Assessments zumindest in Ansätzen frühzeitig begegnet werden. Diese Gruppe bricht das Studium ab, da sie sich nicht mehr mit ihm identifizieren. Aus ihrer Sicht haben sich ihre Vorstellungen vom gewählten Studium nicht eingelöst und sie haben sich mit falschen Erwartungen immatrikuliert. Diese Gruppe kann nur bei der Studienwahl unterstützt werden und sollte ggf. nicht durch ein für sie unpassendes Studium gehen. Hier gilt es nicht, durch spätere Reparaturen, das System zu retten, sondern von Anbeginn an realistische Erwartungen an das Studium und die erforderlichen Kompetenzen zu setzen. Die grundsätzliche Frage, die sich letztendlich zum jetzigen Zeitpunkt in der Umsetzung des Bologna-Prozesses immer wieder stellt: passen wir uns den in die Hochschulen einströmenden Studierenden an und passen Anforderungsprofile des Studiums und Eingangsvoraussetzungen dem Kompetenzniveau der Studierenden oder Studienanfänger an oder versuchen wir, einen Teil der Studierenden rechtzeitig eine realistische Studienwahl zu ermöglichen und ihnen ggf. auch zu einem frühen Zeitpunkt von einem Studium oder Studienfach abzuraten. Im Rahmen des Studiums jedoch bietet eLearning viele Ansätze für eine Verbesserung der Studienbedingungen, eine bessere Unterstützung in den Selbstlernphasen, Vorbereitung auf Klausuren und – bei Umgestaltung der Prüfungsstrukturen, eine Entlastung des Prüfungsberges durch eine Verbreiterung der anerkannten Prüfungsleistungen.
Wie kann eLearning in einer Bildungseinrichtung wie einer Hochschule, Schule oder einem Unternehmen erfolgreich verbreitet werden? Welche mediendidaktischen eLearning-Ansätze passen zu der jeweiligen Einrichtung, ihrer Lernkultur, ihren Dozierenden, Lerngruppen und neuen Zielgruppen, und wie kann hierzu ein strategischer Ansatz entwickelt werden? Dieser Beitrag gibt Impulse aus der Perspetive der Organisationsentwicklung, wie eLearning durch geeignete Qualifizierungs-, Support- und Anreizstrukturen und den Aufbau einer vor allem auch horizontal vernetzten Community in Bildungseinrichtungen verbreitet und verankert werden kann. Dabei werden verschiedene eLearning-Formen ebenso berücksichtigt wie Lehrstile und -präferenzen und gerade dem Kompetenzerwerb von Lehrenden kommt eine sehr wichtige Rolle zu.
In: conference proceedings, edulearn 2010, Barcelona 5.-7.7.2010.
In order to design and tutor online and blended learning courses, trainers and teachers need to obtain appropriate qualification. In this paper different competency models for online teaching which developed in Germany 2005 – 2008 will be addressed as well as different settings to qualify teachers and trainers appropriately. Finally the results of an evaluation of two different training settings will be presented in order to compare an in house versus a transorganisational training program.
Um die Nutzung von offenen Ressourcen und Web 2.0 Technologien einer breiten Masse von NutzerInnen zu ermöglichen, ist es auch wichtig, dass LehrerInnen und Lehrer die entsprechenden Kompetenzen erwerben, um diese medialen Angebote und einen sinnvollen Umgang damit ihren Schülerinnen und Schülern vermitteln zu und selbst Medienangebote im Unterricht einsetzen zu können. Die Universität Frankfurt stellt sich dieser Aufgabe und hat sich daher zum Ziel gesetzt, ihre Lehramtsstudierenden entsprechend zu qualifizieren und auch Angebote für Lehrerinnen und Lehrer bereitzustellen, um einen pädagogisch sinnvollen Einsatz von Open Ressources, Web 2.0 Technologien und anderen Medienangeboten zu befördern.
Neben einem Medienkompetenzzertifikat für Lehramtsstudierenden stellt die Hochschule entsprechende Fortbildungsangebote für Lehrerinnen und Lehrer bereit und erzeugt in dem vertikalen Integrationskonzept des Projektes Lehr@mt Medienprodukte mit Studierenden, die LehrerInnen und SchülerInnen über den hessischen Bildungsserver und andere Portale wiederum bereitstehen.
Eine wichtige Zielsetzung bei der Gestaltung und Unterstützung von online Diskursen ist die Motivation der Teilnehmenden zur aktiven Partizipation. Aspekte wie die technische Umsetzung, Zugangsregulierungen, Dauer und Art des Diskurses usw. zielen darauf ab, Teilnehmenden eine möglichst leicht handhabbare und aktive Beteiligung zu ermöglichen. Neben Fragen der technischen Umsetzung sind auch Gestaltungsaspekte wie Dauer und Phasen des Diskurses, sogenannte "Diskursdramaturgie", Beteiligungsformen und -formate, Zugangsrechte, Moderationsmethoden, Formen der Ergebnissicherung und Dokumentation zu planen.
Gruppenbasiertes vernetztes Lernen im Internet: Design einer virtuellen Hochschulveranstaltung
(1998)
Lernen in virtuellen Veranstaltungen im Internet muß keine einsame Sache sein: gruppenbasierte Veranstaltungskonzepte ermöglichen dezentral verteilte Teilnehmer im Netz zusammenzuführen und gleichzeitig vor Ort Lernprozesse in Gruppen stattfinden zu lassen. Neben der didaktischen Gestaltung eines solches Konzeptes steht der optimale Einsatz eines internetbasierten Medienmix im Mittelpunkt dieses Beitrags. Dieses virtuelle Konzept wird weniger zur Umsetzung von eher vortragsorientierten Hochschulveranstaltungen wie Vorlesungen genutzt, sondern vielmehr um das eigenständige Erarbeiten von Lerninhalten durch die Studierenden zu fördern und didaktische Methoden des problemorientierten, projektorientierten und forschenden Lernens zu integrieren. Übungen, Tutorien, Kolloquien und Seminare können über räumliche Grenzen hinweg mit Teilnehmern an verschiedenen Standorten und damit wohnorts-, universitäts- und länderübergreifend durchgeführt werden.