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Im plurikulturellen Verständnis ist Differenz oder Andersheit ein Konstituens der Kultur und nicht ein Systemwiderspruch. Im adversialen Verständnis von Kultur stört die Differenz, oder sie wird in den Bereich des "Interessanten" gerückt. Deshalb werden Abgrenzungen vorgenommen, kulturelle Monaden werden konstruiert und zivilisatorische Hierarchien werden behauptet. Im günstigsten Falle kann es zu einer macht- und majoritätsgeschützten protektionistischen Toleranz kommen, die vom 'Wohlwollen' der Majorität abhängig ist. Sonst ist die Marginalisierung oder gar Ausmerzung der Differenz im politischen Prozess eher üblich.
Der Name der Brenndolde
(2006)
Als Ergebnis einer Herbarstudie wird erstmals eine deutschlandweite Verbreitungskarte für Arabis sagittata vorgestellt. Die zerstreuten Vorkommen liegen vornehmlich im Mittelgebirgsraum und in Beckenlandschaften nördlich bis zur Mittelgebirgsschwelle. Isolierte Einzelfundstellen gibt es zudem im Norddeutschen Tiefland. Die Ergebnisse weichen regional vom Datenstand publizierter Angaben ab. Dies dürfte teilweise auf Verwechslungen mit A. hirsuta beruhen, aber auch der unzureichenden Dokumentation von Herbarmaterial in öffentlichen und zugänglichen Privatherbarien. Insgesamt lässt die Studie jedoch vermuten, dass das Potenzial von Herbarien für die Erstellung von Verbreitungskarten kritischer Sippen bei weitem nicht ausgeschöpft wird.
Die Reihe soll zukünftig in unregelmäßiger Folge über Fortschritte in der taxonomischen Forschung und über nomenklatorische Änderungen informieren, sofern Farn- und Samenpflanzen der deutschen Flora betroffen sind. Sie knüpft an die ähnlich strukturierten "Literaturberichte. Floristik und Systematik" in der Zeitschrift "Botanik und Naturschutz in Hessen" an, die von Heft 1 (1987) bis zu Heft 17 (2004) erschienen sind.
Schriftenschau
(2006)
Florenwerke und Verbreitungsatlanten der Gefäßpflanzen Deutschlands aus dem Zeitraum 1945 bis 2005
(2006)
In den letzten sechs Jahrzehnten wurden in Deutschland rund 200 nationale, regionale und lokale Florenwerke publiziert. Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die in diesen Publikationen enthaltenen Daten und stellt eine Karte mit den Bearbeitungsgebieten regionaler Florenwerke vor. Ein bibliografischer Teil zeigt die wichtigsten Daten für jede Publikation. Oft durch qualifizierte Amateurbotaniker erarbeitet, bilden solche Florenwerke eine wichtige Datenbasis insbesondere für Programme zum Artenschutz sowie für die Erstellung von Roten Listen.
Alle Farn- und Samenpflanzen, die in den Mittelgebirgen Schwarzwald, Vogesen, Nord-Jura und Schwäbische Alb oberhalb 1000 m Höhe nachgewiesen sind, werden aufgelistet; zusätzlich wird die Höhenstufe zwischen 900 und 1000 m berücksichtigt. Die Liste enthält zahlreiche Neufunde, vor allem bestimmungskritischer Taxa, und beinhaltet Angaben zum Indigenat; sie kann als Grundlage dienen zur Bewertung von Farn- und Samenpflanzen als Zeiger der Temperaturverhältnisse.
Das von Klaus Scherpe geleitete DFG-Projekt zur Kulturgeschichte des Fremden in der deutschen Kolonialzeit hat neben literarischen auch medizinhistorische und ethnologische Texte in den Blick genommen, soweit sie zeittypische Wahrnehmungsmuster und Darstellungstechniken markierten. Ein anschauliches Beispiel dafür sind die Expeditionsberichte des frühen Leo Frobenius. Über eine ideologiekritische Perspektive hinaus - die dem Rassisten allerdings angemessen bleibt - sind die rhetorischen und medialen Mittel zu erkunden, mit denen der bekannteste Vertreter der wilhelminischen Völkerkunde Bilder vom schwarzen Menschen lancierte. Von Interesse ist desweiteren, wie sich das so triviale wie publikumswirksame Konzept des Ethnologen als Unterhaltungsliteraten zum wissenschaftlichen Ansatz verhielt (Kulturkreis-Lehre) und wie zu "Heart of Darkness", einer topographisch benachbarten, da ebenfalls am Kongo angesiedelten Erzählung, die freilich zur Weltliteratur zählt.
(1) Rubus adscitus GENEV. kommt in Deutschland nicht nur im Saarland, sondern auch in Aachen (Nordrhein-Westfalen) und im Südschwarzwald (Baden-Württemberg) vor. (2) Für R. condensatus P. J. MÜLL. werden unpublizierte, überwiegend ältere Nachweise genannt. Die Art ist identisch mit dem aus der Schweiz beschriebenen R. densiflorus GREMLI. (3) Auf der Grundlage des Basionyms R. leucandrus subsp. belgicus H. E. WEBER wird R. hermes MATZK. als Art validiert. In diesem Zusammenhang wird das Synonym R. weihei LEJ. lectotypisiert. (4) R. palaefolius MATZK. wird als neue Art der Serie Discolores (P. J. MÜLL.) FOCKE beschrieben und abgebildet. Er kommt in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vor. Die Unterschiede zu R. flaccidus P. J. MÜLL., mit dem er bislang verwechselt wurde, sind dargestellt. (5) Die als R. praestans H. E. WEBER bekannte Art wurde bereits 1906 beschrieben, allerdings in der Rangstufe einer Varietät (R. pyramidalis var. insignis WIRTG. ex SUDRE). (6) Die Verbreitung von R. fimbriifolius P. J. MÜLL. & WIRTG. in Deutschland ist enger begrenzt als früher angenommen; eine mit dieser Sippe verwechselte Art der Serie Radula (FOCKE) FOCKE wird als R. roberti MATZK. neu beschrieben. Der letztere wächst in der Eifel, im östlichen
Hunsrück und im Nahebergland (Rheinland-Pfalz).