Osnabrücker Naturwissenschaftliche Mitteilungen, Band 15 (1989)
Refine
Year of publication
- 1989 (17)
Document Type
- Article (17)
Language
- German (17)
Has Fulltext
- yes (17)
Is part of the Bibliography
- no (17)
Zwei von Rudolf Bauer künstlich erzeugte Hybriden werden als neue Nothospecies beschrieben: Ribes x nidigrolaria Rudolf & Annelise Bauer (=[R. nigrum x divaricatum] x [R. nigrum x uva-cripa]) and Fragaria x vescana Rudolf & Annelise Bauer (= [Fragaria vesca f. semperflorens x F. x ananassa] x F. x ananassa). Diese wirtschaftlich wichtigen Kulturarten sind bereits allgemein bekannt als „Jostabeere“ (cv. „Josta“) und als Vescana mit den Kultursorten „Spadeka“ und „Florika“. Die Hybridarten sind taxonomisch beschrieben, ihre Holotypen sind abgebildet, außerdem werden Einzelheiten zur Entstehung, zu den Eigenschaften und zur Kultur mitgeteilt.
Die Heteropterenfauna des Ems-, Münster- und Osnabrücker Landes (incl. Tecklenburger- und Diepholzer Land) wird aufgeführt. Zu einigen Arten werden Angaben zur Verbreitung und Lebensweise gemacht. Es liegen insgesamt 277 Artmeldungen vor. Hierbei sind drei Arten atlantischer, sechs westeuropäischer, acht südlicher und drei Arten boreo-montaner Herkunft. Der Rest ist europäisch bis paläarktisch verbreitet.
In der Innenstadt Osnabrück wurde bei Bauarbeiten am Domhof eine bruchsteingemauerte Abfallgrube mit Funden aus dem 16. und 17. Jahrhundert gefunden. Angefüllt war die Grube überwiegend mit zerscherbten Keramik- bzw. Glasgefäßen für den Labor- und Apothekerbedarf, sowie organischen Makroresten. Dabei sind besonders die Samenfunde von Interesse. Auf den Nutzen der gefundenen Pflanzenarten wird näher eingegangen.
Der Bienenfresser ist eine ausgesprochen thermophile Art, die im gesamten Südeuropa beheimatet ist und grundsätzlich eine ausgeprägte Nist- und Geburtsorttreue aufweist. In der Regel reicht das Brutareal kaum über das von der 21°C-Juliisotherme begrenzte mediterrane Klimagebiet hinaus. Im Gegensatz hierzu ist eine deutlich expansive Phase nach Norden festzustellen. Unter dem Einfluß günstiger Großwetterlagen können Bienenfresser weit über ihr Zugziel hinausschießen (GLUTZ V. BLOTZHEIM 1980).
The area of the study is a good example of intraurban industrial blight. The study investigates the succession of the vegetation on the abandoned area. Associations of the Sisymbrion and the Dauco-Melilotion (Artemisio-Tanacetetum) could be identilied, occasionally - dependent on local conditions - communities of the Agropyretea intermedii-repentis and some types of shrubs. Some of the associations (mainly of the Agropyretea) can be interpreted as indicators of specilic soil contaminations. Surprisingly some of the idenlified species were hitherto assumed being already extincted in the region; obviously they dated from the soil seed bank. Some conclusions are drawn for conservation and planning of open spaces.
Vom Pillenfarn sind im Untersuchungsgebiet 22 aktuelle Fundorte bekannt; einen Verbreitungsschwerpunkt besitzt er im westfälisch-niedersächsischen Grenzgebiet, im Bereich des Gildehauser Venns und der Brechte. Der Pillenfarn besiedelt heute fast ausschließlich neu angelegte, meist nährstoffärmere, schwach saure bis neutrale, aber auch schwach basische Gewässer. Vorkommen an natürlichen Heideweihern (Witte Venn, Gildehauser Venn) sind heute erloschen. Wichtigste Ursache hierfür dürfte die Gewässerversauerung der letzten Jahrzehnte sein. Wasseranalysen ergaben bei einigen Faktoren recht uneinheitliche Werte. Insbesondere fielen bei einzelnen (z. T. belasteten) Gewässern erhöhte Stickstoff- und Calciumwerte auf. Unter optimalen Bedingungen bildet der Pillenfarn in dichten Rasen wachsend die Pillenfarn-Gesellschaft (Pilularietum globuliferae). Die Ausbildung von kennartenarmen und kennartenreichen Beständen dürfte vor allem auf die floristische Ausstattung des Standortes und seiner näheren Umgebung bei Anlage der Gewässer zurückzuführen sein. Die aus der Abb. 3 ersichtliche Vegetationszonierung kann als typisch für viele nährstoffärmere Pioniergewässer der nordwestdeutschen Sandgebiete angesehen werden.
Zwei Standorte der Galmeipflanzengesellschaft Minuartio-Thlaspietum alpestris K. KOCH1932 mit den Assoziationskennarten Th/aspi ca/aminare, Minuartia verna ssp. hercynica und der Klassenkennart Silene vu/garis ssp. humilis werden vor dem Hintergrund unterschiedlicher anthropogener Einflußnahme dargestellt. Es handelt sich um zwei alte Abbaugebiete von Zinkblende und Bleiglanz am Roten Berg bei Hasbergen und am Silberberg bei Hagen a. T. W, die in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts aufgegeben wurden. Schutz- und Pflegemaßnahmen zur Erhaltung dieser Pflanzengesellschaft werden diskutiert. Sie toleriert hohe Schwermetallkonzentrationen, wird jedoch bei Abnahme erhöhter Zinkkonzentrationen von konkurrenzstärkeren Arten verdrängt.
In einem agrarisch-städtischen Mischraum östlich von Osnabrück im Niederungsgelände der Hase wurden während der Jahre 1976 bis 1988 auf einer 28 km2 großen Probefläche avifaunistische Daten erhoben. Eine liste der beobachteten Vogelarten mit Status und Häufigkeit wurde erstellt sowie vier Siedlungsdichte-Untersuchungen am Stockumer See durchgeführt. Auf dieser Kulturfläche erfaBte ich in 12 Jahren insgesamt 134 Vogelarten. Davon waren 81 Arten (60,4 %) Brutvögel, 49 Arten (36,6 %) Gäste und für weitere 4 Arten (3,0 %) bestand Brutverdacht. Am Stockumer See wurden in vier Untersuchungsjahren 37 Brutvogelarten und 36 Arten als Gäste registriert. Die Abundanz war sehr hoch. Sie betrug zwischen 137 und 233 Reviere/ 10 ha. Die Diversität lag zwischen 3,08 und 3,13 und die Evenness um 0,93.
Qualitative Planktonproben, die in den Jahren 1985 und 1986 in dem tropischen Lago do Macaco, einem Ufersee des Rio Trombetas, einem der aus dem Nordwesten kommenden Nebenflüsse des Amazonas, gezogen wurden, sind auf ihren Gehalt an Rotatorien untersucht worden. Es wurden auffallend viele endemische Arten der Neotropis gefunden, insgesamt 12 von 49. Sechs seltene (Anuraeopsis sioli KOSTE; Ascomorpha klementi HAUER; Brachionus gessneri HAUER; Brachionus urceolaris amazonica KOSTE& ROBERTSON; Keratella nhamunda KOSTE& ROBERTSON; Paranuraeopsis quadriantennata KOSTE)und zwei Modifikationen (Trichocerca pusilla LAUTERBORN 1898 nov. f. grandis und Trichocerca similis (WIERZEJSKI 1893) f. grandis nach HAUER)werden mit Unterstützung von Abbildungen besprochen.