Beiträge zur Naturkunde zwischen Egge und Weser, Band 18 (2006)
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In Band 18 wird die Reihe „Naturschutzgebiete im Kreis Höxter“ fortgesetzt. Nachdem im Heft 17 vier Naturschutzgebiete vorgestellt wurden (NSG „Räuschenberg“ bei Höxter-Brenkhausen, NSG „Stockberg“ bei Höxter-Ottbergen, NSG „Auf dem Berenbruch“ bei Höxter-Fürstenau und NSG „Körbecker Bruch“ bei Borgentreich-Körbecke), widmet sich diese Ausgabe der Geschichte und naturschutzfachlichen Bedeutung der NSG „Bielenberg“ bei Höxter, „Hannoversche Klippen“ bei Beverungen-Würgassen und „Wandelnsberg“ bei Beverungen. Bei den NSG Bielenberg und Wandelnsberg handelt es sich um zwei der ältesten Schutzgebiete im Kreis Höxter. Desweiteren finden sich im Heft wieder der Jahresbericht der Landschaftsstation im Kreis Höxter und zahlreiche kleinere Artikel zu ausgewählten Arten/Artengruppen einschließlich des Ornithologischen Sammelberichtes für die Jahre 2004 und 2005. Abgerundet wird das Angebot durch exemplarische Berichte über die Arbeit der Naturschutzverbände/ -vereine.
Dieser kleine Naturführer zeigt heimische Frühblüher, Kräuter und Blumen in wunderschönen Farbaufnahmen. Garniert sind die Bilder mit liebevoll ausgesuchten, ansprechenden literarischen Texten und interessanten Informationen zu den gezeigten Pflanzen. Darüber hinaus finden sich umfangreichere Beiträge zum Thema Frühblüher und Krautbund. Eine ansprechende Lektüre für Einsteiger und Fortgeschrittene, die jedem Pflanzenliebhaber wärmstens empfohlen werden kann. Das Büchlein mit über 85 Farbfotos ist für € 16,80 im lokalen Buchhandel erhältlich.
Zum sechsten Mal in Folge beteiligte sich die Landschaftsstation in bewährter Zusammenarbeit mit dem Naturkundlichen Verein Egge-Weser, der Kreisgruppe Höxter des NABU, dem Forstamt Bad Driburg sowie den Pilzfreunden OWL am europaweit seit 1999 jährlich durchgeführten "Tag der Artenvielfalt". Untersuchungsgebiet am 11. Juni 2005 war das unweit des Waldinformationszentrums "Hammerhof" bei Warburg-Scherfede gelegene Naturschutzgebiet "Goldberg".
Im Mai 2006 startete das "Büro am Fluss" das Projekt "Lebendige Weser" mit einem Weser-Etappen-Marathon von der Quelle bis zur Mündung. Die so genannte "Tour de Weser" stellt die symbolische Vernetzung entlang des Flusses dar und deutet gleichzeitig auf den Anspruch der Initiatoren hin, ein kreatives Miteinander für Mensch und Natur zu erreichen. 450 Kilometer Strecke, insgesamt 13 Tage unterwegs, die Beteiligung von fast 300 Läuferinnen und Läufern, die über 2200 Kilometer zurücklegten, die Besichtigung von einigen interessanten Projekten und eine Vielzahl von persönlichen Kontakten zu Menschen, die sich für die Weser interessieren und aktiv einsetzen, ist eine positive Bilanz und Resonanz.
NABU : Heckenpflege in Born
(2006)
In der Nieseaue bei Marienmünster-Born sollte eine etwa 500 m lange Hecke geschnitten werden. Dieser Einladung folgten insgesamt 24 interessierte Helferinnen und Helfer vom NABU-Höxter, Naturkundlichen Verein Egge-Weser (NEW), Verein Naturschutz aktiv, der Landschaftsstation des Kreises Höxter und dem Heimatverein der Stadt Marienmünster. Experten vom Heimatverein Marienmünster nahmen außerdem noch den dringend nötigen Erziehungsschnitt an 23 Obstbäumen vor.
Westlich von Beverungen erstreckt sich entlang der alten Straße nach Drenke das Naturschutzgebiet "Wandelnsberg". Es umfasst Teile des eigentlichen Wandelnsbergs sowie den sich nordwestlich anschließenden Nullenberg. Beide sind Erhebungen des unteren Muschelkalks, die im Norden steil zum Springtal und zum Siedlungsrand von Beverungen abfallen und auf der Kuppe des Wandelnsberges eine Höhe von 255 m ü.NN erreichen. In süd- und südwestliche Richtung schließen sich größere Waldgebiete an. Mit 105 ha Größe war das Gebiet bis Ende der 1980er Jahre die größte Naturschutzfläche im Kreis Höxter. Der anfangs des 20. Jahrhunderts weitgehend waldfreie und mit orchideen- und wacholderreichen Schaftriften bedeckte Wandelnsberg, ist heute ein sehr abwechslungsreicher Komplex aus Wald, Gebüschen, Grünland und randlichen Ackerflächen.
Als man 1930 die ersten Naturschutzflächen am Bielenberg eingerichtet hat, waren bereits einschneidende Entscheidungen über die Gebietsnutzung gefallen. Auf den vormals als Ödland bezeichneten Berghängen stockte auf größeren Flächen ein gut 40- jähriger Waldbestand, wobei die Kiefer, wie Säger schreibt, recht licht stand, so dass die ursprüngliche Bodenflora noch kaum verändert erschien. Die besonders artenreichen, durch Beweidung entstandenen Kalkmagerrasen waren über den Berg verteilt noch vorhanden, vor allem aber in den Randbereichen, wo sie auch heute noch in Resten zu finden sind. Rückblickend ist davon auszugehen, dass der Berg in den 1930er Jahren seine größte Vielfalt an Pflanzenarten aufwies, da sich die Landschaft in einem durch Nutzungsänderungen bedingten Wandel befand und Sukzessionsprozesse für einen großen Strukturreichtum sorgten. Dies galt vor allem auch für die stillgelegten Steinbrüche und deren Umgebung. Nach dem Krieg wurde der Bielenberg als Pflanzenparadies wiederentdeckt, was in mehreren Gutachten und Veröffentlichungen zwischen 1950 und 1958 zum Ausdruck kam. Neben bemerkenswerten Neufunden aus der Flora war aber bereits das Verschwinden wertbestimmender Arten zu beklagen. Die bedeutenden Vorkommen des Großen Windröschens erloschen, weil die Pflanzen immer wieder von der Bevölkerung ausgegraben wurden (Preywisch 1957) und der Frauenschuh "erstickte" im immer schattigeren Dickicht des Kiefernwaldes. Später verschwanden auch die Wintergrün-Arten, die ebenfalls im dichten Unterwuchs der Kiefer keine zusagenden Bedingungen mehr vorfanden. In einer Flächenbilanz für die Kalkmagerrasen kommen Scheideler & Smolis 1983 zu dem Ergebnis, dass von ehemals ca. 20 ha gerade noch 2.500 m² verblieben sind - ein schlechtes Ergebnis nach 50 Jahren Naturschutz! Erst mit der Durchführung von Landschaftspflegemaßnahmen in den 1990er Jahren und der Schenkung privater Grünlandflächen an den Naturkundlichen Verein Egge-Weser konnte der Rückgang der Lebensräume seltener Pflanzen und Tiere der Kalkmagerrasen gestoppt werden. Durch Zurücknahme des vorgedrungenen Strauch- und Baumwuchses einschließlich kleiner Fichtenaufforstungen wurden die dem Wald südlich vorgelagerten Wiesen- und Magerrasenbestände wieder merklich vergrößert.
Zwischen Würgassen und Bad Karlshafen wird die Weser am nördlichen Talhang von mehreren markanten Buntsandsteinfelsen überragt, den so genannten "Hannoverschen Klippen". Die Sandsteinkanzeln, von denen aus sich ein grandioser Blick auf das Wesertal eröffnet, machen das Gebiet zu einem attraktiven Ausflugsziel. Aber nicht nur für die Erholungssuchenden und Urlauber ist das Naturschutzgebiet von großer Attraktivität: Es stellt auch den Lebensraum zahlreicher seltener Arten aus der heimischen Fauna und Flora dar und macht es somit zu einem Schutzgebiet überregionaler Bedeutung.
Die Bestimmung der gefangenen und präparierten Belegindividuen erfolgte mit einem Stereomikroskop (Binokular) bei ca. 30 bis 60 Vergrößerung. Für die Determination der Bienen und Wespen, insbesondere für einzelne Gattungen der Familie Apidae, ist eine Vielzahl von spezieller Bestimmungsliteratur erforderlich. Zur besseren Übersicht ist die, für die Determination als auch die zur Klärung systematischer und nomenklatorischer Fragen, benutzte Literatur in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt.