Berichte des Sonderforschungsbereichs 268
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05, 147
Probleme der Nutzung von Weideressourcen bei den Shuwa-Arabern im nigerianischen Tschadbecken
(1995)
Die Weidewirtschaft, wie die Shuwa-Araber des Tschadsee-Gebietes sie betreiben, ist ein Forschungsbereich, in dem sich die Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Umwelt in einem Savannen-Habitat besonders deutlich nachvollziehen lassen. Die Weidepflanzen sind von Klima- und Bodenverhältnissen und die Herdentiere in einem nicht unerheblichen Maße von geomedizinischen Faktoren wie der Verbreitung der Tsetse-Fliege abhängig. Der Mensch beeinflußt durch sein wirtschaftliches Management, die Auswahl und Zucht seiner Haustiere, die Frequentierung von Weidearealen und Transhumanzrouten, künstlich angelegte Buschfeuer, Anlage von Forstreserven etc., die naturräumlichen Gegebenheiten. Er wirkt mit diesen Eingriffen auch auf Selektionsmechanismen in der Pflanzenwelt hin und gestaltet die Savanne gewissermaßen zu einer "Kulturlandschaft" um. Die Savanne Westafrikas dient zu einem Großteil als Weideland, und bei dieser Nutzungsart tritt die Interdependenz zwischen dem Menschen und seiner "natürlichen" Umwelt besonders deutlich hervor. Es ergibt sich daraus eine Vielzahl von Fragestellungen, die hier zumeist nur anzusprechen, aber nicht erschöpfend zu beantworten sind. Einige der Grundfragen für diese Thematik können wie folgt formuliert werden: - Wie "natürlich" ist der als Weideland dienende Savannenraum? - Mit welchen naturgegebenen Determinanten werden die Tierhalter konfrontiert? - Über welche kultur- bzw. ethnospezifischen "Pläne" verfügen sie, um sich den Bedingungen ihrer ökologischen Nische anzupassen? - Trägt die viehwirtschaftliche Produktion eher zur Zerstörung oder zur Bewahrung der natürlichen Ressourcen bei?
10, 011
Das Klima, insbesondere der Niederschlag ist einer der wichtigsten natürlichen Gestaltungsfaktoren für die Savannenregion Westafrikas. Morphodynamik, Bodenbildung, Abflußregime sowie Wasserhaushalt werden direkt vom Klima bestimmt. Der Niederschlag ist zudem das begrenzende Element für das Wachstum von Flora und Fauna. Jede Änderung der Niederschlagsmenge hat gravierende Folgen für die Landschaft und seine Bewohner. Die Untersuchung langfristiger klimatischer Veränderungen ist ein Beitrag die Entstehung und den Wandel der Landschaft zu verstehen. Hierdurch können parallele Entwicklungen zwischen Natur- und Kulturraum im langfristigen Zusammenhängen gesehen werden. Ziel ist, das Klima des Tschadseegebietes seit dem Beginn regelmäßiger Aufzeichnung von Klimadaten mit Hilfe verschiedener statistischer Verfahren zu beschreiben. Des weiteren sollen Wechselwirkungen und Zusammenhänge zu externen Faktoren (Globale Zirkulation, Ozeantemperatur, Solarstrahlung,...) aufgezeigt werden.