TY - JOUR A1 - Koopmann, Helmut T1 - Teufelspakt und Höllenfahrt : Thomas Manns Doktor Faustus und das dämonische Gebiet der Musik im Gegenlicht der deutschen Klassik T2 - Goethezeitportal N2 - Ad fontes. Wir wissen, daß fast alle Werke Thomas Manns ihre langen Wurzeln haben, und kaum ein anderer Roman hat längere als die Geschichte des Doktor Faustus. Sie sind, wenn man so sagen darf, über vierzig Jahre lang, und es versteht sich von selbst, daß sich der Stoff über einen so großen Zeitraum wandelte. Wir kennen den berühmten Dreizeilenplan aus dem Jahre 1901 - so wurde er von Thomas Mann selbst am 17. März 1943 benannt. Aber es war - darauf hat Peter de Mendelssohn in seinem Nachwort zur Frankfurter Ausgabe des Romans hingewiesen - nicht ein Dreizeilenplan, sondern es gab derer zwei. Der erste lautete (in Thomas Manns Notizbuch 7 festgehalten): "Zum Roman. Der syphilitische Künstler nähert sich von Sehnsucht getrieben einem reinen, süßen jungen Mädchen, betreibt die Verlobung mit der Ahnungslosen und erschießt sich dicht vor der Hochzeit". Man kann diesen Plan durchaus als Variation der Verführungsgeschichte Fausts und Gretchens lesen, auch wenn von einem Teufelspakt nicht die Rede ist und nicht Gretchen umkommt, sondern der Künstler, der Opfer einer venerischen Erkrankung ist. Aber das "reine, süße junge Mädchen": unverkennbar eine Gretchen-Gestalt. Der zweite Plan, wohl auf Ende 1904 zu datieren, ist von Mendelssohn als Variante und Fortführung der ersten Niederschrift charakterisiert worden, aber bei genauerem Hinsehen zeigt sich, daß es eigentlich ein ganz anderer Plan ist, in den der erste zwar aufgenommen ist, aber darin ein Fremdkörper bleibt. KW - Musik KW - Mann, Thomas / Doktor Faustus / Teufelsgespräch Y1 - 2010 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/14255 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30-1151657 UR - http://www.goethezeitportal.de/fileadmin/PDF/db/wiss/goethe/koopmann_faustus.pdf N1 - Beitrag zur Vortragsreihe „Goethe und die Musik“, zwischen September 2008 und Mai 2009 auf Einladung der Goethe-Gesellschaft München VL - 2010 SP - 1 EP - 16 PB - Goethezeitportal CY - München ER -