TY - JOUR A1 - Renner, Ursula T1 - Dokumentation eines Skandals : Arthur Schnitzlers "Lieutenant Gustl" T2 - Hofmannsthal : Jahrbuch ; zur europäischen Moderne ; im Auftr. der Hugo von Hofmannsthal-Gesellschaft hrsg N2 - Die erste deutschsprachige Monolognovelle war zunächst vor allem ein Medienereignis im Zeitalter beginnender Massenkommunikation. Während, so Arthur Schnitzler rückblickend, die Lesung von "Lieutenant Gustl" Ende November 1900 in der Literarischen Vereinigung in Breslau unaufgeregt zur Kenntnis genommen worden war, wirkte ihr Druck am 25. Dezember in der Weihnachtsbeilage der "Neuen Freien Presse" explosiv. Ein Grund liegt in der besonderen Rolle, die die "Neue Freie Presse" in der Öffentlichkeit spielte. Ihr Feuilleton wie auch die Beilagen zu den hohen Festtagen waren ein Schauplatz öffentlicher Aufmerksamkeit. "In Wien gab es eigentlich nur ein einziges publizistisches Organ hohen Ranges, die 'Neue Freie Presse'", schreibt Stefan Zweig, "die Feiertagsnummern zu Weihnachten und Neujahr stellten mit ihren literarischen Beilagen ganze Bände mit den größten Namen der Zeit dar: Anatole France, Gerhart Hauptmann, Ibsen, Zola, Strindberg und Shaw fanden sich bei dieser Gelegenheit zusammen in diesem Blatte, das für die literarische Orientierung der ganzen Stadt, des ganzen Landes unermeßlich viel getan hat." Es waren also maßgeblich das besondere Datum und der exponierte Ort der bedeutendsten Zeitung der Monarchie, die dem "Lieutenant Gustl" zu einer Prominenz verhalfen, von der aus alles Weitere seinen Ausgang nahm. KW - Schnitzler, Arthur KW - Lieutenant Gustl Y1 - 2018 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/48191 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-481917 UR - http://hofmannsthal.de/?page_id=218 SN - 978-3-7930-9520-0 SN - 0946-4018 SN - 2510-7305 VL - 15 SP - 33 EP - 216 PB - Rombach Verlag CY - Freiburg ER -