TY - JOUR A1 - Schöttker, Detlev T1 - Chronistik der Moderne : zur literarischen Überwindung des Historismus T2 - Weimarer Beiträge : Zeitschrift für Literaturwissenschaft, Ästhetik und Kulturwissenschaften / herausgegeben von Peter Engelmann gemeinsam mit Michael Franz und Daniel Weidner N2 - In der deutschen Literatur der Moderne ist eine Darstellungsweise wiederbelebt worden, die seit dem späten Mittelalter die Geschichtsschreibung geprägt hat, seit dem 18. Jahrhundert aber weitgehend aus dem literarischen Leben verschwunden war: die Chronistik. Der Begriff steht für eine retro- oder auch prospektive Aufzeichnungsform, bei der in zeitlicher Folge Ereignisse aus Vergangenheit und Gegenwart festgehalten werden. Die Form der Chronik weist durch die sequentielle Darstellung Ähnlichkeiten mit dem Tagebuch auf. Doch dokumentieren Chronisten im Gegensatz zu Diaristen nicht ihre persönlichen Belange, sondern Ereignisse, die eine Zeit prägen oder den Lauf der Geschichte beeinflussen. Während Chroniken des Mittelalters und der Frühen Neuzeit seit dem 19. Jahrhundert Gegenstand der mediävistischen Forschung geworden sind, wurde der neueren Chronistik keine Aufmerksamkeit geschenkt. Einer der Gründe ist die Bedeutung der Subjektivität in der Moderne, die unter anderem dazu führte, dass das Tagebuch als Form und Untersuchungsgegenstand wichtiger als die Chronik wurde. So meinte z.B. Karl Heinz Bohrer, Zeit und Geschichte" könnten "niemals als die eigentliche Basis großer Literatur gelten." Vielmehr sei "Zeitlosigkeit" die "gemeinsame Konstante der Augenblicks-Metapher innerhalb der Literatur der klassischen Moderne". KW - Historismus KW - Moderne KW - Chronistik KW - Literatur KW - Deutsch Y1 - 2019 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/49318 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-493184 UR - http://www.passagen.at/cms/index.php?id=332 SN - 978-3-7092-0219-7 SN - 0043-2199 SN - 2510-7291 VL - 62 IS - 1 SP - 57 EP - 76 PB - Passagen Verlag CY - Wien ER -