TY - JOUR A1 - Kirov, Jani T1 - Eine andere Geschichte der Zeit T2 - Rechtsgeschichte = Legal History N2 - Rather than being the subject of history, time is commonly assumed to be a condition for history. Even if it is the subject of historical studies, time is primarily associated either with philosophy or with chronology. This might give rise to the illusion of a meta-historical time: a time that can only be intellectually recognised or technically measured. Yet if history claims to differ from common sense, it has also to determine its own epistemological premises. The notion of "meaning" might be considered as crucial in the study of time. The traditional and still predominant concept, going back to Max Weber, regards meaning as grounded in the subject. Accordingly, meaning is identified with subjective intentionality, being a function of the relation between aims and means. The dichotomy of subject/object, which underlies this point of view, is also responsible for the attribution of time either to the subjective or to the objective sphere. However, this may be a function of historical self-descriptions which provide plausibility by reducing the complexity of the social world. The article tries to offer an alternative that rejects ontology and replaces the commonplace concept of rationality by that of self-reference. It thus enables us to conceive time in operative terms as a dimension of the social world, in which the production of temporal differences produces historically variable forms of time. N2 - Zeit scheint ein Grenzfall zwischen Theorie und Trivialität zu sein. Der Begriff ist einerseits durch Theorie zu sehr strapaziert worden, andererseits im Alltagsleben mit so viel Plausibilität belastet, dass historisches Weiter- und Hinterfragen oft blockiert wird. Es sind jedoch auch gewisse, sehr oft als selbstverständlich empfundene Annahmen über Gegenstand, Mittel und Ziele der Geschichtswissenschaft, die ihr den Stellenwert von Zeit entweder gar nicht oder auf eine Art und Weise zu sehen erlauben, die alternative Sichtweisen ausschließen. Es dürfte deshalb nicht verwundern, wenn Historiker den Diskussionstitel "Keine Zeit!" wörtlich genommen haben. Für gewöhnlich neigen sie dazu, sich mit dem eigenen Vorverständnis von Zeit zu begnügen und weitere Fragen Philosophen und Physikern zu überlassen. Zeit scheint gemeinhin eine Bedingung zu sein, unter welcher Geschichte stattfindet, sie kann aber selbst durch die Geschichte nicht bedingt sein. Zeit lässt sich nicht erzählen: Sie ist die Bedingung dafür, dass man erzählen kann. – So dürfte vielleicht die communis ratio sprechen, wenn sie sprechen könnte. Eine Geschichte der Zeit müsste offensichtlich eine andere Sprache sprechen und dabei mehr tun als erzählen. Sie müsste sich auf Theorien einlassen und vor eigenen und fremden Selbstverständlichkeiten auf der Hut sein. Wie ist eine solche Geschichte möglich? Und was genau ist ihr Gegenstand? ... Y1 - 2007 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/52717 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-527170 SN - 2195-9617 SN - 1619-4993 N1 - Dieser Beitrag steht unter einer Creative Commons cc-by-nc-nd 3.0 VL - 11 SP - 12 EP - 15 PB - Klostermann CY - Frankfurt, M. ER -