TY - CHAP A1 - Wolf, Burkhardt A2 - Reulecke, Anne-Kathrin A2 - Vöhringer, Margarete T1 - Der befremdete Blick. Robert Musils Sehversuche T2 - Sehstörungen : Grenzwerte des Visuellen in Künsten und Wissenschaften ; Bd. 36 N2 - Die Vorstellung vom Sehen als körperinnerem, kognitivem Prozess erlaubte es zum einen die Außenwelt als von der Wahrnehmung unabhängig und damit Geister als existent zu imaginieren. Zum anderen löste sie literarische Suchbewegungen nach dem Möglichkeitsspektrum des Sehens aus, wie die Robert Musils in den 1910er Jahren. Burkhardt Wolf beschreibt dessen literarische Experimente als Fortsetzungen seiner experimentalpsychologischen Sehversuche: In "Monsieur le Vivisecteur" befasst er sich damit, wie man die vorschnellen Assoziationen des Auges zügeln könne; in der Novellensammlung "Drei Frauen" ging es ihm um Störungen des Funktionsfeldes von Wahrnehmung, Gefühl und Weltbezug. Für beide Auseinandersetzungen mit dem Sehen im Text waren Musils Wahrnehmungsversuche am Tachistoskop entscheidend. Insbesondere der Text "Das Fliegenpapier" lässt erkennen, wie sehr der Impuls für Musils Schreiben in der Störung des Sehens lag. Seine Texte können somit, so Wolf, als fiktionale Sehversuche, als Experimentalanordnungen des Sehens aufgefasst werden. KW - Musil, Robert KW - Das Fliegenpapier KW - Sehen KW - Experiment KW - Blick Y1 - 2019 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/61960 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-619609 SN - 978-3-86599-357-1 SP - 67 EP - 84 PB - Kulturverlag Kadmos CY - Berlin ER -