TY - CHAP A1 - Schäfer, Armin A2 - Kirchhoff, Christine A2 - Scharbert, Gerhard T1 - Das molekulare Unbewusste : Bemerkung zum Anti-Ödipus T2 - Freuds Referenzen / Christine Kirchhoff und Gerhard Scharbert (Hg.). Mit Beitr. von Peter Berz ..., Berlin : Kulturverl. Kadmos, 2012 ; LiteraturForschung ; Bd. 15 N2 - Gilles Deleuze und Félix Guattari haben ein polemisches Buch geschrieben, das seinen Gegner im Titel benennt: Anti-Ödipus. Kapitalismus und Schizophrenie. Man fände kein Ende, wenn man allen seinen Bezügen zur Psychoanalyse nachgehen wollte. Als es 1972 herauskommt, wird es als Rück fall hinter deren Errungenschaften kritisiert. André Green zieht einen Vergleich mit Sigmunds Freuds voranalytischen Schriften: [...] Worauf der Vergleich aus ist, ist ein Tertium comparationis, das in der Rolle der Naturwissenschaften für die Theorie des Unbewussten liegt. Obwohl der Anti-Ödipus keinen unmittelbaren Verweis auf die voranalytischen Schriften enthält, scheint der Vergleich gerechtfertigt, weil Deleuze und Guattari in Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Biochemie und Molekularbiologie eine neuartige Konzeption des Unbewussten vorschlagen. Green sieht in der Attacke gegen den Ödipus-Komplex einen Angriff auf das Kernstück der Psychoanalyse: Ohne Ödipus gibt es nur mehr einen diffusen Nexus zwischen biologischem und psychischem Geschehen. Während Green oder Leopold Szondi versuchen, neuere biologische Forschungen in die Psychoanalyse zu integrieren, aber hierbei am Ödipus-Komplex festhalten, verfolgen Deleuze und Guattari einen »vagen Monismus«, indem an die Stelle eines durch den ödipalen Konflikt gebildeten Unbewussten ein molekulares Unbewusstes tritt. KW - L'Anti-Oedipe KW - Freud, Sigmund KW - Ödipuskomplex KW - Deleuze, Gilles KW - Guattari, Félix Y1 - 2012 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/38492 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-384920 SN - 978-3-86599-162-1 SP - 231 EP - 249 PB - Kulturverl. Kadmos CY - Berlin ER -