TY - JOUR A1 - Becker, Marvin T1 - Die Gallierrede des Kaisers Claudius 48 n. Chr. : Legitimationsstrategie einer pragmatischen Integrationspolitik T2 - FeRA : Frankfurter elektronische Rundschau zur Altertumskunde N2 - "... et quod hodie exemplis tuemur, inter exempla erit." Mit diesen Worten beendete der römische Historiograph Publius Cornelius Tacitus die von ihm konzipierte Version der Gallierrede aus dem Jahr 48 n. Chr., die er dem römischen Princeps Claudius in den Mund gelegt hatte. Tacitus griff hier mit den Exempla der Vorfahren ein wichtiges Argument der konservativen römischen Nobilität auf, durch das diese ihr Handeln häufig legitimierte, und ließ es seinen Claudius dafür nutzen, um die Aufnahme von gallischen Notabeln, also eine auf den ersten Blick noch nie dagewesene Neuerung, zu rechtfertigen. Dazu wählte er beispielhafte Episoden aus der römischen Geschichte, die verdeutlichten, dass die Vorfahren selbst ebenfalls Neuerungen zugelassen hatten, die sich im Nachhinein als sehr wichtig für die römischen Erfolge herausgestellt hatten. Damit widersprächen Neuerungen folglich nicht dem mos maiorum, dem für das römische Moralverständnis grundlegenden Wertekanon, sondern seien vielmehr integraler Bestandteil desselben. ... KW - Alte Geschichte KW - Römische Geschichte KW - Kaiserzeit KW - Claudius Y1 - 2018 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/46736 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-467369 SN - 1862-8478 VL - 2018 IS - 35 SP - 1 EP - 20 PB - Goethe Universität Frankfurt am Main CY - Frankfurt M. ER -