TY - JOUR A1 - Strätling, Susanne T1 - Philologie der Hand T2 - Komparatistik online : komparatistische Internet-Zeitschrift / Justus-Liebig-Universität Gießen N2 - Mit größter Selbstverständlichkeit spricht die Wissensgeschichte der Philologie von einer "Philologie des Ohrs" und einer "Philologie des Auges". Während sich die Ohrenphilologie in der Tradition des Phono(logo)zentrismus eingerichtet hat, beruft sich die Augenphilologie darauf, dass Literatur als Schrifttum zunächst optisch wahrgenommen werden müsse, bevor aus gesehenen Texten auch gelesene würden. Wie verkürzt beide Schulen argumentieren, zeigt sich nicht nur an Schriftsystemen, die den Tastsinn adressieren, oder an Sprachformen, die sich wesentlich auf die Handgeste stützen. Ein näherer Blick auf die Geschichte der Literatur enthüllt, dass die vermeintlich klare Aufteilung des philologischen Territoriums zwischen Akustik und Optik deutlich komplexer ist, denn die Dyade Auge-Ohr unterliegt permanenten Triangulierungen durch die Hand. Der Beitrag zeichnet diese Dreiecksbeziehungen mit ‚Blick‘ auf drei vernachlässigte Paradigmen der Moderne nach: Die Poetik der Geste, die Poetik des Werkzeugs und die Poetik der Berührung. Im Zentrum stehen dabei Konzepte des russischen Formalismus, der konstruktivistischen Produktionsliteratur, der symbolistischen Lautlehre und der futuristischen Haptologie. KW - Hand KW - Philologie Y1 - 2019 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/49123 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-491232 SN - 1864-8533 IS - [Heft 1 =] Berühren. Relationen des Taktilen in Literatur, Philosophie und Theater SP - 8 EP - 33 PB - Justus-Liebig-Univ. CY - Gießen ER -