TY - CHAP A1 - Kübler, Gunhild A2 - Caduff, Corina A2 - Reulecke, Anne-Kathrin A2 - Vedder, Ulrike T1 - Passionierte Komplizenschaft : zu zwei dunklen Gedichten von Emily Dickinson T2 - Passionen : Objekte – Schauplätze – Denkstile / Corina Caduff ; Anne-Kathrin Reulecke ; Ulrike Vedder (Hrsg.) N2 - Wie kann man Gedichte verstehen, in denen die Rolle von Lesern nicht vorgesehen ist? Was erlebt man mit derartig abweisenden Texten, und wie findet man sich hinein - zumindest ein Stück weit? Von der großen amerikanischen Lyrikerin Emily Dickinson (1830-1886) sind zu ihren Lebzeiten nur zehn Gedichte gedruckt worden, noch dazu anonym und ohne ihre Zustimmung. Dabei hätte die Autorin durchaus Publikationsmöglichkeiten gehabt. Aber sie wollte die formalen und inhaltlichen Anpassungen an den Publikumsgeschmack, die ihr Mentor, der Essayist Thomas Higginson, empfohlen hatte, nicht vornehmen. Grundsätzlich wollte sie sich nicht auf den Marktplatz des Literaturbetriebs zerren lassen. In ihrer Schlafzimmerkommode hinterließ sie bei ihrem Tod ca. 1.800 Gedichte. Ein Drittel davon hatte sie zu Lebzeiten an Freunde und Bekannte weitergeschickt, aus denen sie sich selbst das Lesepublikum für ihre Lyrik schuf. Aber zwei Drittel ihrer Gedichte hatte sie an niemanden verschickt, niemandem gezeigt und vermutlich einzig für sich selbst geschrieben. Kein Wunder, dass diese Gedichte dunkel sind. Wenn die Dichterin selbst die einzige Leserin ihres Textes ist, braucht sie nichts zu erklären. Deshalb, und nicht weil die Gedichte - wie schon behauptet wurde - "von einer sehr fernen Glossolalie gestreift" sind, wirken viele ihrer Texte so rätselhaft. KW - Dickinson, Emily KW - Lyrik KW - Literaturproduktion KW - Ekstase Y1 - 2017 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/42599 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-425994 SN - 978-3-7705-5006-7 SP - 187 EP - 189 PB - Wilhelm Fink CY - München ER -