TY - CHAP A1 - Percival, Melissa A2 - Klein, Tobias Robert A2 - Porath, Erik T1 - Weniger ist mehr : das Imaginieren des Gesichts im 18. Jahrhundert T2 - Figuren des Ausdrucks : Formation einer Wissenskategorie zwischen 1700 und 1850 N2 - Charakteristischerweise geht die Praxis der Physiognomie mit deutlichen Linien, Markierungen und Figuren einher und verheißt so etwas wie ein System, Entzifferbarkeit und Universalität. In dieser Hinsicht ist Le Bruns 'Grammatik des Gesichts' exemplarisch. Doch hier werde ich mein Augenmerk auf Situationen und Gemälde richten, in denen die physiognomische Information partiell, mangelhaft, vage oder doppeldeutig ist. Oberflächlich betrachtet sind derartige Szenarien das Gegenteil der Le Brun'schen Lesbarkeit und dem ordnungsbewussten Physiognomiker damit ein Gräuel. Doch ich werde im Folgenden deutlich machen, dass diese pikturalen Lücken und Fehlstellen Bedeutung keineswegs negieren, sondern die Imagination des Betrachters vielmehr anregen und ihn emotional einbeziehen. Es gilt, einen physiognomischen Prozess des Entschlüsselns und Analysierens zu untersuchen, der sich etwas von dem Le Brun'schen Modell unterscheidet, gleichwohl aber auf körperlicher Expressivität beruht. Außerdem werde ich die These vertreten, dass die hier identifizierten Tendenzen in der Malerei sich im Einklang mit kognitiven Prozessen und Betrachtungsweisen jener Zeit befinden. KW - Physiognomik KW - Malerei KW - Le Brun, Charles KW - Mimik Y1 - 2012 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/38474 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-384746 SN - 978-3-7705-5008-1 SP - 103 EP - 123 PB - Wilhelm Fink CY - Paderborn ER -