TY - JOUR A1 - Südbeck, Peter T1 - Beitrag zur Höhlenökologie des Grauspechts Picus canus T1 - A contribution to the hole-ecology of Grey-headed Woodpecker Picus canus T2 - Osnabrücker naturwissenschaftliche Mitteilungen : Veröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück N2 - In einer Studie zur Höhlenökologie des Grauspechts Picus canus bei Wolfsburg, E-Niedersachsen 1988-1993 (1995) wurde untersucht, ob und wodurch sich Bruthöhlen, Schlafhöhlen und Balzhöhlen des Grauspechts unterscheiden. Bruthöhlen wurden fast immer neu gebaut (70 %), während Schlafhöhlen zumeist alte Höhlen waren (> 90%). Darüber hinaus bauten Grauspechte aber auch weitere Höhlen neu, so dass jährlich 1,4 Höhlen je Revier erstellt wurden. Schlafhöhlen wurden in eher vitalem Holz, vor allem in Buchen an glatten Stämmen nahe zum Waldrand angelegt, wohingegen Bruthöhlen eher im Bestand, in schwächerem Holz an Schadstellen gebaut wurden. Der Anteil der Höhlen in Eichen war bei den Bruthöhlen höher. Balzhöhlen haben eine hohe Bedeutung bei Paarbildung und -bindung, sie werden im ganzen Revier aufgesucht bzw. erstellt, die Höhlenparameter sind weniger spezifisch, nur der Zustand des Holzes ist am schwächsten, eine Funktionsfähigkeit der Höhlen kann zumeist bezweifelt werden. Für diese Höhlen wird diskutiert, ob sie auch als Kennzeichen für Männchenqualität angesehen werden könnten. Es bleibt offen, wer die Schlafhöhlen angelegt hat, wie sie entstehen und inwieweit daran andere Spechtarten mitgewirkt haben könnten. Der ganzjährig hohe Bedarf an Höhlen, ihre unterschiedlichen Funktionen gepaart mit unterschiedlichen Höhlencharakteristika könnten andeuten, dass Grauspechte sehr spezifisch Höhlen anlegen, nutzen und im Sinne eines Höhlenmanagements behandeln. Für den Schutz des Grauspechtes ist es neben dem Erhalt eines ausreichenden Angebots an Schlafhöhlen wichtig, ausreichend potenzielle Höhlenbäume (Höhlensubstrat) bereit zu halten, damit die Grauspechte jährlich ein bis mehrere neue Höhlen anlegen können. Angesichts der kritischen Erhaltungssituation der Art in Deutschland und Niedersachsen sind hierzu Forschungs- und Schutzansätze dringend erforderlich. N2 - Between 1988 and 1993 (1995) a study of Grey-headed Woodpecker holes was conducted near Wolfsburg E Lower Saxony. The aim was to detect differences between breeding holes, roost holes and those holes which are part of the courtship behaviour of the woodpeckers. For nesting new holes were normally made each year (70 %), whereas roost holes were generally old holes (> 90%). Besides, further holes were excavated in each territory, the total resulting in 1.4 new holes per territory and year. Roost holes were found in more vital wood, in trunks of beeches in the vicinity of the forest edge. Breeding holes were excavated rather inside the forest, in weaker or damaged wood. The share of oak was somewhat larger. Courtship holes were found throughout the territory. The hole parameters were less distinctive, but the weakness of wood was greater than in the other hole types. Their suitability for breeding or roosting is questionable. It is discussed whether such new holes can function as indicator of male quality. Some questions remain open as to who has produced the roost holes, in what time scale, and what role did other woodpecker species play. The year-round high demand of holes in Grey-headed Woodpecker territories, the different functions in combination with specific hole parameters may indicate that the woodpeckers specifically produce holes and use them in the sense of hole management. From the conservation perspective it is important not only to preserve active woodpecker holes but also potential (weak) cavity trees which can be used for the regular excavating activity. Further ecological and conservation-related studies have to be conducted because of the serious conservation status of the Grey-headed Woodpecker in Germany. KW - Grauspecht KW - Picus canus KW - Höhlenökologie KW - Nistökologie KW - Höhlenfunktionen Y1 - 2009 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/22036 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30-109690 SN - 0340-4781 VL - 35 SP - 263 EP - 273 PB - Museum am Schölerberg Natur und Umwelt CY - Osnabrück ER -