TY - JOUR A1 - Khuon, Nora T1 - "… zu leben in einer Zeit, die vorbei, oder nicht da ist" : von einem, der auszog ; Kleists Suche nach einer Lebensform über den Augenblick hinaus T2 - Forschung Frankfurt : Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität N2 - »Wo ist der Platz, den man jetzt in der Welt einzunehmen sich bestreben könnte, im Augenblick, wo alles seinen Platz in verwirrter Bewegung verwechselt.« Diese Zeilen schreibt Kleist im Juni 1807 aus der Kriegsgefangenschaft in Châlons-sur-Marne an seine Cousine Marie von Kleist. […] Seine Literatur wird gleichsam bestimmt von Figuren, deren Leben und Erleben keine Kontinuität kennt. Kleist stellt seine Figuren in einen Versuchsraum, er treibt sie in Zustände der innersten Gespanntheit und Zerspaltenheit, lässt sie gegen eine Welt anrennen, die sie nicht begreifen, stürzt sie in die Tiefe ihres Inneren, das ins Bodenlose führt, setzt sie einem ständigen Wechsel der Empfindung und der Wahrnehmung aus. […] In „Die Marquise von O….“ [markiert] [e]inzig ein Gedankenstrich […] die Geburt der Gegensätze, die im Folgenden an der Marquise zerren. In diesen Gedankenstrich legt Kleist die Zeugung des Kindes. Ob Vergewaltigung oder Liebesakt, in Ohnmacht oder bei klarem Verstand, ist hier nicht zu klären. Aber es ist ein Akt, der sich nicht im Bewusstsein der Marquise verankert und dessen Folgen doch alles verändern. KW - Kleist KW - Heinrich von / Die Marquise von O... Y1 - 2011 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/22077 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30-110111 SN - 0175-0992 VL - 29 IS - 2 SP - 56 EP - 57 PB - Univ. Frankfurt, Campusservice CY - Frankfurt, M. ER -