TY - JOUR A1 - Ritschel, Gregor T1 - [Rezension zu:] Philipp Erbentraut: Theorie und Soziologie der politischen Parteien im deutschen Vormärz 1815-1848. Tübingen: Mohr Siebeck, 2016 T2 - Jahrbuch / FVF, Forum Vormärz Forschung N2 - Eine "demokratisierte Ideengeschichte" findet sich im deutschen Sprachraum eher selten. Selbst in den letzten beiden Jahrzehnten, als man viel über Diskurse debattierte, wurde eher über deren theoretische Bedingungen und Möglichkeiten reflektiert, als dass materialreiche Diskursanalysen im strengen Sinne durchgeführt wurden. In der hiesigen politischen Ideengeschichte stehen fast ausnahmslos große Denker oder große Theorien im Vordergrund. In Abgrenzung dazu betritt Philipp Erbentraut mit seiner Dissertation "Theorie und Soziologie im deutschen Vormärz 1815-1848" ein wenig besiedeltes Terrain. Sein Ansatz macht es sich explizit zum Prinzip, die Theorien über Parteien im breit gefächerten politischen Diskurs umfassend - also demokratisiert - zu erschließen. Mit diesem methodischen Ansatz folgt Erbentraut dem Historiker Hans Rosenberg (1904-1988), der sich in Bezug auf den Vormärz schon früh um eine kollektive Ideengeschichte bemühte (Rosenberg 1972). Erbentrauts Studie stützt sich in diesem Sinne auf verschiedenste Medien wie Zeitschriften, Nachschlagewerke oder Monografien, auch zweitrangiger oder gänzlich anonymer Autoren. Selbst Dichtung und Lyrik werden herangezogen. Angesichts dieses heterogenen Materials wäre die abgeschwächte Rede von Theoremen über Parteien oder Parteibildern eventuell treffender gewählt. Dieser Einwand wird allerdings von Erbentraut in der Verteidigung seines sehr offenen Theoriebegriffs reflektiert. KW - Vormärz KW - Partei KW - Politisches System Y1 - 2019 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/52059 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-520595 SN - 978-3-8498-1298-0 VL - 23.2018 SP - 425 EP - 429 PB - Aisthesis Verlag CY - Bielefeld ER -