TY - CHAP A1 - Seiler, Bernd W. T1 - Ines und der Trambahnmord : eine Dresdner Skandalgeschichte in Thomas Manns "Doktor Faustus" T2 - Vergessen. Entdecken. Erhellen : literaturwissenschaftliche Aufsätze / Jörg Drews (Hrsg.), Bielefelder Schriften zu Linguistik und Literaturwissenschaft ; Bd. 2 N2 - Im Frühjahr 1902 schreibt der noch wenig bekannte, eben erst mit den Buddenbrooks hervorgetretene Thomas Mann an ein "verehrtes Fräulein Hilde" in Dresden einen ungewöhnlichen Brief. Nachdem er ihr zunächst artig zum Geburtstag gratuliert und sich mit einer kleinen Plauderei hinreichend bei ihr eingeschmeichelt hat, rückt er unverhohlen mit etwas ganz anderem heraus. Es ist ein Mordfall, der sich in Dresden zugetragen hat. Vor einiger Zeit habe eine 'Dame der Gesellschaft' in der Dresdner Straßenbahn einen jungen Musiker erschossen, ob sie ihm nicht, mit den Beteiligten bekannt, mehr darüber berichten könne. Der Fall habe einen "ganz merkwürdig starken Eindruck" auf ihn gemacht, vielleicht, daß er sich seiner einmal zu einer "wundervoll melancholischen Liebesgeschichte" bedienen werde. Und dann gießt er einen wahren Sturzbach von Fragen über sie aus: nach der Dauer der Beziehung zwischen den beiden, nach den Familienverhältnissen der Täterin, ob sie Kinder habe, wie man gesellschaftlich miteinander umgegangen sei, was mit den Geschenken gewesen sei, die sie dem Geliebten gemacht haben solle, wie sich die Tat im einzelnen abgespielt habe und vieles mehr. In jedem Falle aber benötige er "Détails", sie vor allem seien ihm wichtig. Wenn sie also irgend könne, so möge sie ihm doch "bitte, bitte, bitte!" einmal alles "recht genau, recht eingehend, recht ausführlich erzählen. KW - Mann, Thomas Y1 - 2009 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/12833 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30-1137797 UR - http://www.uni-bielefeld.de/lili/personen/seiler/drucke/ines/uebersicht.html SN - 3-925670-64-5 SP - 183 EP - 203 PB - Aisthesis-Verl. CY - Bielefeld ER -