TY - THES A1 - Lemmer-Etzrodt, Ines Janina T1 - Klinische Relevanz MRT-fähiger Tiefer Hirnstimulations-Systeme N2 - Bei THS handelt sich um einen operativen Eingriff der Neurochirurgie, bei dem Impulse in tiefere Hirnstrukturen appliziert werden, ohne diese zu beschädigen. Die THS stellt eine etablierte Behandlungsoption bei Bewegungsstörungen von Morbus Parkinson, essentiellem Tremor und Dystonie dar. Zugleich besteht ein zunehmendes Interesse an weiteren Anwendungsmöglichkeiten für neurologische und psychiatrische Erkrankungen. Insoweit wird von einem weiterwachsenden Therapieverfahren in der Neurochirurgie auszugehen sein. Die bislang implantierten THS-Systeme sind nicht bzw. nur eingeschränkt MRT-fähig. Aufgrund der in den letzten Jahren zu beobachtenden steigenden Anzahl an Bildgebungen, insbesondere bei MRT-Untersuchungen, stellt sich hier die Frage nach dem Umgang mit einem bildgebenden Verfahren und der Notwendigkeit MRT-fähiger THS-Systeme für das Patientenkollektiv. Hierzu wurde in der vorliegenden Dissertation analysiert, wie viele der mit THS versorgten Patienten überhaupt ein MRT - nach erfolgreicher Implantation - benötigt haben und zu welchen Konsequenzen dies gegebenenfalls geführt hat. Die in diesem Zusammenhang retrospektiv gesammelten Patientendaten stammen sowohl aus dem digitalen Patientensystem als auch aus telefonischen Interviews mit Patienten, die seit mindestens 12 Monaten ein THS-System implantiert bekommen haben. Es wurde erfasst, bei wem und aus welchem Grund eine CT- oder MRT-Untersuchung stattgefunden hat. Zusätzlich sind diese Daten von einem unabhängigen Neurologen dahingehend beurteilt worden, ob ein MRT anstatt eines CTs sinnvoller gewesen wäre. Bei 28 der 54 hier teilnehmenden Patienten ist mindestens eine Bildgebung im Rahmen einer CT- oder MRT-Untersuchung erfolgt. In 16 Fällen ist dabei bei 14 dieser Patienten die Frage aufgekommen, ob ein MRT durchgeführt werden solle. In diesem Zusammenhang sind letztlich sieben MRT-Untersuchungen an sieben Patienten durchgeführt worden, drei kraniale MRT-Untersuchungen und vier Wirbelsäulen MRT-Untersuchungen. In sieben Fällen bei sechs Patienten hätte der unabhängige Neurologe zu einer MRT-Untersuchung anstatt der durchgeführten CT-Untersuchung geraten. Von den durchgeführten MRT-Untersuchungen haben alle kranialen sowie zwei Wirbelsäulen MRT-Untersuchungen zu einer konservativen Therapie geführt. Zu einer operativen Therapie haben zwei der durchgeführten Wirbelsäulen MRT-Untersuchungen geführt. Während der in diesem Patientenkollektiv durchgeführten MRT-Untersuchungen ist es zu keiner kritischen Situationen oder Folgeschäden gekommen. Aus Gründen der Patientensicherheit wird trotzdem empfohlen, soweit möglich, bei Patienten mit einem THS-Implantat eine CT-Untersuchung durchzuführen. Aus den dieser Arbeit zu Grunde liegenden Daten lässt sich konstatieren, dass der Einsatz MRT-fähiger THS-Geräte nicht zwingend geboten ist, dies insbesondere bei jüngeren Patienten jedoch durchaus in Betracht gezogen werden sollte. N2 - DBS is a neurosurgical procedure in which impulses are applied to deeper brain structures without damaging them. DBS is an established treatment option for movement disorders due to Parkinson's disease, essential tremor and dystonia. In addition, there is an increasing interest in further application possibilities for neurological and psychiatric diseases. Thus, it can be assumed that the therapeutic procedure in neurosurgery will continue to grow. DBS systems implanted to date have no or only limited MRI capability. Due to an increasing number of imaging examinations observed in recent years, especially MRI examinations, the question arises how to deal with an imaging procedure and whether there is a necessity of MRI-capable DBS systems for the patient population. In the end, an overview about the number of DBS patients actually requiring an MRI - after successful implantation - and to which consequences this may have led is provided. Patient data collected retrospectively in this context has been taken from the digital patient system as well as from telephone interviews with patients who are living with an implanted DBS for at least 12 months. It was recorded for whom and for what reason a CT or MRI examination took place. In addition, this data was assessed by an independent neurologist as to whether an MRI would have been more useful instead of a CT. 28 out of the 54 patients participating in the study at hand, received at least one imaging examination, either CT or MRI. In 16 cases relating to 14 patients, the question of whether an MRI should be performed arose. In this context, seven MRI examinations were ultimately performed on seven patients, three cranial MRI examinations and four spinal MRI examinations. The independent neurologist would have advised a MRI scan instead of the CT scan performed in seven additional cases concerning six patients. Among the MRI examinations performed, all cranial and two spinal MRI examinations led to conservative therapy. Two of the spinal MRI examinations performed led to surgical therapy. During the MRI examinations performed in this patient population, no critical situations or consequential damages occurred. For reasons of patient safety, it is nevertheless recommended to perform a CT scan in patients with a DBS implant whenever possible. The study`s data suggests that the use of MRI-capable DBS devices is not mandatory, but should definitely be considered, especially for younger patients. KW - THS, MRT Y1 - 2024 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/85944 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-859448 CY - Frankfurt am Main ER -