TY - JOUR A1 - Loch, Reinhold A1 - Kerck, Almut T1 - Neue Funde von Ischyropsalis hellwigi hellwigi (PANZER) (Opiliones, Ischyropsalididae) in Baden-Württemberg mit Anmerkungen zum Status des Schneckenkankers als "Naturnäheindikator" T1 - Two new localities for the harvestman Ischyropsalis hellwigi hellwigi (PANZER) (Opiliones, Ischyropsalididae) in Baden-Württemberg (Germany) with remarks on the status of Ischyropsalis as an "natural status indicator" T2 - Arachnologische Mitteilungen N2 - For 40 years Ischyropsalis hellwigi hellwigi has been known in Baden-Württemberg. Whereas most previous records rely only on single specimens, numerous individuals were recorded during a study in three forest areas in northern Black Forest and southern Odenwald. A total of 37 specimen were caught by pitfall trapping in the natural forest "Wilder See" (an old forest without human impact), in a forest with humun impact near "Hornisgrinde", which is similar in terms of exposition, temperature and structure, and in a succession area after a forest fire near Heidelberg. According to these localities, Ischyropsalis hellwigi hellwigi seems to have a broader tolerance to climatic factors than previously thought. All three localities differ widely in terms of forest type, ground vegetation, temperature and light exposure. Whether it is appropriate to conclude the relevant microhabitat conditions for this species from the characteristics of the trapping localities is discussed. The phenology of Ischyropsalis hellwigi hellwigi is described from two areas in northern Black Forest and southern Odenwald. The main period of activity at both localities was August, similar to records from Northwest Germany. From theses results it is concluded that the recently introduced term "natural stage indicator" might be inappropiate for Ischyropsalis hellwigi hellwigi. The species is not restricted to forests with fallen wood on the surface, as long other habitat elements provide a hiding place with balanced microclimate conditions. In order to clarify the distribution of Ischyropsalis hellwigi hellwigi in Germany, the authors request information about new records of this species. N2 - Seit nunmehr vierzig Jahren werden Schneckenkanker (lschyropsalis hellwigi hellwigi) in Baden-Württemberg nachgewiesen. Während es sich bisher meist um Einzelnachweise handelte, konnten im nördlichen Schwarzwald und im südlichen Odenwald - ähnlich wie im Schönbuch bei Tübingen - mittels Bodenfallen zahlreiche Nachweise erbracht werden: Im Bannwald "Wilder See" und in einem in Expositon, Hohenlage und Bestandesstruktur ähnlichem Wirtschaftswald nahe der Hornisgrinde und auf einer Waldbrandfläche im Odenwald ist der Schneckenkanker lokal relativ häufig. Die Verbreitung laßt zunächst vermuten, daß die Art den meisten klimatischen Faktoren gegenüber eine größere Toleranz aufweist, als bisher angenommen. Hinsichtlich Vegetations- und Waldtyp, Temperatur und Lichtverhältnissen werden große Schwankungen ertragen. Doch darf aus den Eigenschaften der Fallenstandorte nicht ohne weiteres auf ökologische Bedingungen geschlossen werden. Temperatur- und Feuchteverhältnisse am Tag und in der Nacht unterscheiden sich an gegebenem Standort grundsätzlich. Für eine weitere ökologische Charakterisierung des primär nachtaktiven I. hellwigi sind zunächst die möglichen Tagverstecke an den neuen Fundorten zu beschreiben. Dort konnten Messungen pysikalischer Parameter durchgeführt werden. Wenn es sich dabei nachweislich um hoch H2O-gesattigte Standorte mit völliger Dunkelheit handelte, würde dies die Stenokie der Art ein weiteres Mal stotzen. Die Phanologie des Schneckenkankers für beide Gebiete im Nordschwarzwald und im südlichen Odenwald wird beschrieben. Das Aktivitätsmaximum im Odenwald liegt wie bei Untersuchungen in Nordwestdeutschland im August und damit ähnlich wie im Schönbuch (September). Die geringen phanologischen Verschiebungen lassen sich durch jahresbedingte Unterschiede der Witterung erklären. Zudem ist zu bedenken, daß den Funddaten jeweils Bodenfallen-Fangzeiträume zugrunde liegen, die sich über Monatsgrenzen erstrecken, so daß die notwendige Zuordnung der Daten zu einem Monatszeitraum mit einem Unsicherheitsfaktor verbunden ist. Die Befunde lassen vermuten, daß der neuerdings eingeführte Begriff "Naturnäheindikator" für den Schneckenkanker unangemessen ist. Die Art ist vermutlich nicht obligat an das Vorkommen von liegendem Totholz gebunden, solange andere Habitatelemente Verstecke ausgeglichener Klimate schaffen. Um die Verbreitungssituation für Deutschland zu klären, wird um Fundortmeldungen gebeten. Y1 - 1999 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/29090 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-290905 VL - 17 SP - 33 EP - 44 PB - Arachnologische Ges. CY - Freiburg ER -