TY - JOUR A1 - Baumann, Nathalie T1 - Die Literatur war Jazz geworden : Hans Janowitz' "Jazz"-Roman als polyphones Stimmungsbarometer der zwanziger Jahre T2 - Weimarer Beiträge : Zeitschrift für Literaturwissenschaft, Ästhetik und Kulturwissenschaften N2 - "Es war die Zeit des 'Bubikopfes', es war die Zeit des 'kurzen Rockes', der 'fleischfarbenen Strümpfe', es war die Zeit der fortgelaufenen Söhne und entführten Töchter, es war die Zeit, da die Vaterländer, statt Gut und Blut von ihren armen Teilnehmern zu fordern, wie in den mörderischen Jahren 1914-1918 (da man fürs Vaterland nicht nur sterben durfte, sondern auch morden mußte), sich mit dem Hab und Gut der dem Weltkrieg entronnenen Steuersubjekte zufrieden gaben, es war die Zeit, da die Radiowellen, […] täglich dichter und dichter den Erdball umspülten, ein Wellenbad, dessen Wirkung auf die Konstitution des Patienten damals noch ganz ungewiß war, es war die Zeit des ersten Zeppelinfluges über den Atlantischen Ozean, die komische Zeit, da die 'Vereinigten Staaten von Europa' noch Utopie schienen und als Phantasie idealistischer Träumer von den sogenannten Realpolitikern belächelt wurden […]." So stellt sich der 1927 in Berlin erschienene Jazz-Roman von Hans Janowitz einen Rückblick auf die zwanziger Jahre vor. Dieser beispiellos dichte Auftakt der Geschichte über "Lord Punchs Jazz-Band-Boys" vermittelt einen Eindruck der Vielschichtigkeit des Romans, dessen erklärtes Ziel es ist, die Gesetze der Jazzmusik auf die Literatur zu übertragen. Die Handlung hier kurz zusammenzufassen, kommt also dem Versuch gleich, ein Stück Jazzmusik in Worten zu erläutern. KW - Janowitz, Hans KW - Janowitz, Hans: Jazz Y1 - 2019 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/49596 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-495964 UR - http://www.passagen.at/cms/index.php?id=27 SN - 0043-2199 SN - 2510-7291 VL - 52 IS - 3 SP - 354 EP - 377 PB - Passagen Verlag CY - Wien ER -