TY - RPRT A1 - Jannidis, Fotis A1 - Lauer, Gerhard A1 - Rapp, Andrea T1 - Hohe Romane und blaue Bibliotheken : zum Forschungsprogramm einer computergestützten Buch- und Narratologiegeschichte des Romans in Deutschland (1650-1900) N2 - Das Internet eignet sich wie kein zweites Medium als Archiv von Wissensbeständen und kulturellen Zeugnissen. Fotis Jannidis, Gerhard Lauer und Andrea Rapp skizzieren mit dem Beitrag zum »Forschungsprogramm einer computergestützen Buch- und Narratologiegeschichte des Romans in Deutschland (1650–1900)« ("Charikleia") die sich für die neuere Literaturgeschichte abzeichnenden Perspektiven. "Charikleia" ist selbst Teil eines größeren Langfristvorhabens mehrerer deutscher Universitäten und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen, dem Projekt "DeutschDiachronDigital" (DDD). Ziel des DDD-Vorhabens ist die Erstellung eines für die deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft zentralen Korpus von den althochdeutschen und altsächsischen Anfängen bis zum älteren Neuhochdeutsch um 1900. Dieses Korpus wird wissenschaftlichen Ansprüchen auf Textgenauigkeit bzw. Diplomatizität und Historizität entsprechen müssen, außerdem allen Anforderungen an statistische Validität und große Erschließungstiefe der Textauszeichnungen. Gewährleistet sein muss dabei die Kompatibilität mit den international gängigen Standards (vor allem XML, TEI), wie sie andere Projekte bereits etabliert haben. DDD wird als digitales Korpus ein Forschungsinstrument von einer Art sein müssen, wie es keines der Massendigitalisierungen der großen Information Retrieval-Firmen sein kann. Seine Logik der Annotierung und seine Erschließungstiefe werden allein wissenschaftlichen Vorgaben folgen und im geglückten Fall selbst wiederum Modellcharakter für weitere wissenschaftliche Korpora haben. Für "Charikleia" gelten die gleichen Anforderungen, andere kommen hinzu. Denn die Literaturwissenschaft hat noch nicht wie etwa die Korpuslinguistik etablierte Auszeichnungen entwickelt. Wie man narratologisch, buch- und kulturgeschichtlich Texte auszeichnet, wie ein historisch differenziertes Tagset zur Annotierung erzählerischer Texte aussieht, ist eine Forschungslücke der Literaturwissenschaft. Valide literaturwissenschaftliche Forschungsinstrumente für das digitale Zeitalter zu entwickeln, wird daher eine der vordringlichen Aufgaben des Forschungsprogramms "Charikleia" sein müssen. Sein Gegenstand sind die blauen Bibliotheken und die hohen Romane, sind Bachstrom und Goethe. Was heißt das im Detail, digitale Annotierungsverfahren und die Kulturgeschichte des Romanlesens zusammenzuführen? KW - Langzeitarchivierung KW - Forschungsprogramm KW - Literaturarchiv KW - Elektronische Bibliothek Y1 - 2005 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/14076 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30-1149751 UR - http://www.germanistik.ch/scripts/download.php?id=Hohe_Romane_und_blaue_Bibliotheken N1 - Postprint, zuerst in: Michael Stolz, Lucas Marco Gisi, Jan Loop (Hg.): Literatur und Literaturwissenschaft auf dem Weg zu den neuen Medien. - Bern: germanistik.ch, 2005, S. 29-43 ER -