TY - CHAP A1 - Willer, Stefan A2 - Schmieder, Falko A2 - Weidner, Daniel T1 - Sonderung, Nachschrift, Kodizill : Goethe an den Rändern des Archivs T2 - Ränder des Archivs : kulturwissenschaftliche Perspektiven auf das Entstehen und Vergehen von Archiven / Falko Schmieder und Daniel Weidner (Hg.) ; LiteraturForschung ; Bd. 30 N2 - Johann Wolfgang Goethe ist für die Beschäftigung mit Fragen des Archivs nicht nur ein symptomatischer oder beispielhafter, sondern ein beispielgebender Autor. Er besetzt eine wichtige Funktionsstelle in der Koppelung moderner Autorschaft ans Archiv. Genauer gesagt, steht er wie wohl kein anderer Schriftsteller – jedenfalls in der deutschen Literaturgeschichte – für die Selbstinstitutionalisierung von Autorschaft durch eine bestimmte Art der Selbstarchivierung, die man, im Anschluss an den von Steffen Martus geprägten Terminus der Werkpolitik, als Archivpolitik bezeichnen könnte. Vor allem die epochale Erkenntnis des alt gewordenen Goethe, "sich selbst historisch" zu werden, führte zu archivarischen Maßnahmen größeren Stils, die ihrerseits jene Erkenntnis immer weiter beförderten. Das so entstehende Spät- oder Alterswerk ist nicht einfach nur die Summe der relativ spät verfassten Texte dieses Autors, vielmehr liegt seine Spezifik im Altern des Werks selbst. So erklärt sich zum einen die Emphase, mit der Goethe sein Lebenswerk, sein Leben im Werk und sein Leben als Werk, konzipierte, zum anderen die große Aufmerksamkeit, die er auf die Sortierung seiner Schriften, Notizen, Bilder und Objekte, auf die Materialität seiner Produktion insgesamt wendete. KW - Archiv KW - Goethe, Johann Wolfgang von KW - Archivierung KW - Literaturarchiv KW - Literarischer Nachlass KW - Goethe, Johann Wolfgang / Wilhelm Meister KW - Archivpolitik KW - Selbstarchivierung Y1 - 2016 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/49685 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-496854 SN - 978-3-86599-334-2 SP - 97 EP - 110 PB - Kulturverlag Kadmos CY - Berlin ER -