TY - THES A1 - Förster, Lars T1 - Qualität der prähospitalen Versorgung von Patienten mit akutem Koronarsyndrom unter Berücksichtigung aktueller Leitlinien N2 - Ziel der vorliegenden Arbeit war es, Qualität und Struktur der notärztlichen Versorgung von Patienten mit akutem Koronarsyndrom im Rahmen des „Netzwerks Herzinfarkt“ im Zeitraum vom 01.04. – 31.12. 2003 zu beurteilen. Hierzu wurden aus den von der Rettungsleitstelle zur Verfügung gestellten Daten 1588 Notarzteinsätze ausgewählt, die dem Notruf nach einem akuten Koronarsyndrom entsprechen könnten. Aus diesen 1588 Einsatzprotokollen wurden 506 herausgefiltert, bei denen die notärztliche Diagnose tatsächlich einem akuten Koronarsyndrom entsprach; diese wurden der definitiven Bearbeitung zugeführt. Zunächst wurde die gesamte Dokumentation im DIVI-Einsatzprotokoll auf Vollständigkeit und Schlüssigkeit überprüft, in einem zweiten Schritt dann die Qualität der medikamentösen und Basisversorgung der Patienten beurteilt. In diesen Bereichen waren die wesentlichen Ergebnisse die ausgesprochen ungenaue Dokumentation der Einsatzzeiten sowie der Anamnese und die in 37,5% aller Fälle fehlende Anfertigung eines 12-Ableitungs-EKG´s. Bei der Therapie fiel ein allgemein sehr zurückhaltender Einsatz von Betablockern, ASS und Heparin auf. Ein Vergleich der präklinisch als akuter Myokardinfarkt diagnostizierten Patientengruppe mit der restlichen Stichprobe erbrachte keine signifikanten Unterschiede bezüglich der untersuchten Parameter. Die Sensitivität der notärztlichen Infarktdiagnostik betrug 98,4%, die Spezifität 78,6%. Die benötigten prästationären und innerklinischen Zeiten (Arztkontakt bis zur Einlieferung, contact-balloon, door-balloon-Zeit) blieben im Rahmen bzw. deutlich unter den von den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie geforderten Zeiten. Im Follow-Up-Beobachtungszeitraum (6 Monate) wiesen 97,6% der Rettungsdienstpatienten ein komplikationsloses Überleben auf. Signifikante Ergebnisse konnten bei der Evaluation der Bedeutung der notärztlichen Fachrichtung für die Behandlungsqualität gezeigt werden. So schnitten die Einsatzprotokolle von Chirurgen und Allgemeinmedizinern in der durchgeführten allgemeinen Beurteilung deutlich schlechter ab als die der Internisten und Anästhesisten. Dieser Trend bestätigte sich auch in der konkreten Analyse der medikamentösen Therapie, jeweils gemessen an den gültigen Leitlinien. Insgesamt war die Qualität der notärztlichen Behandlung der Patienten mit akutem Koronarsyndrom als in den genannten Punkten verbesserungsbedürftig, in den übrigen Parametern jedoch als gut anzusehen. Insbesondere im Hinblick auf die notärztliche Fachrichtung scheint eine strukturiertere Weiterbildung zum Erwerb der Zusatzbezeichnung „Notfallmedizin“ empfehlenswert. Die niedrige Komplikationsrate der präklinisch als akuter Myokardinfarkt diagnostizierten und direkt ins Interventionszentrum verbrachten Patienten im Follow-Up-Zeitraum und der deutliche Unterschied zu den Transferpatienten illustriert den Behandlungsbenefit, der aus einer verzögerungsfreien interventionellen Therapie des akuten Myokardinfarkts resultiert. N2 - The main subjective of this dissertation was to evaluate the quality of diagnosis and treatment by rescue service of patients with acute coronary syndromes within the period from April, 1. to December, 31. 2003. The data provided by the local rescue headquarters (26.419 rescue-deployments) were looked through, and finally 506 reports of deployment were detected, in which in fact the main diagnosis dealt with acute coronary syndromes. Initially, the completeness and validity of documentation in the reports was considered, followed by the evaluation of treatment-quality regarding the present guidelines. Here were the outstanding results firstly the inaccurate documentation of anamnesis and deployments time lines as well as the drawing down of an ECG only in 62.5% of all cases. Further results were the remarkable rare use of beta-blockers, ASA and heparine. A comparison between the patients diagnosed as acute myocardial infarction and all the others led to no significant differences. The sensitivity of infarction-diagnostics was 98.4%, the specifity was 78.6%. The documented pre- and in-hospital time periods (contact to admission-, contact to balloon and door to balloon time) corresponded to the present German guidelines, respectively undercut these. During the follow-up-period of 6 months 97.6% of all patients initially treated by rescue-service survived without any complications. Significant results were shown in the testing of differences in treatment-quality between the physicians subjects. Thus, reports made by surgeons or general practicioners reached remarkable worse marks than those drawn down by internists or anesthetists, regarding both the general evaluation of reports as well as the accurate analysis of medication. Overall, the quality of treatment of patients with acute coronary syndromes has to be considered as improvable in the named fields, for the other tested parameters all of the requirements were met. Especially regarding the physicians subject, a more structured further education in emergency medicine seems to be recommendable. The low rate of complications within the follow-up-period in patients with acute myocardial infarction directly brought to PCI in comparison to those who were initially admitted to a general hospital shows the benefit granted by an as early as possible interventional treatment. Y1 - 2010 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/20802 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30-90183 N1 - Diese Dissertation steht außerhalb der Universitätsbibliothek leider (aus urheberrechtlichen Gründen) nicht im Volltext zur Verfügung, die CD-ROM kann (auch über Fernleihe) bei der UB Frankfurt am Main ausgeliehen werden ER -