TY - JOUR A1 - Hoffmann, Gerd T1 - Wassergefiltertes Infrarot A (wIRA) bei akuten und chronischen Wunden T2 - GMS Krankenhaushygiene interdisziplinär N2 - Wassergefiltertes Infrarot A (wIRA) als spezielle Form der Wärmestrahlung mit hohem Eindringvermögen in das Gewebe bei geringer thermischer Oberflächenbelastung kann die Heilung akuter und chronischer Wunden sowohl über thermische und temperaturabhängige als auch über nicht-thermische und temperaturunabhängige Effekte verbessern. wIRA steigert Temperatur (+2,7°C in 2 cm Gewebetiefe) und Sauerstoffpartialdruck im Gewebe (+32% in 2 cm Gewebetiefe) sowie die Gewebedurchblutung. Diese drei Faktoren sind entscheidend für eine ausreichende Versorgung des Gewebes mit Energie und Sauerstoff und deshalb auch für Wundheilung und Infektionsabwehr. wIRA vermag Schmerzen deutlich zu mindern (ausnahmslos bei 230 Bestrahlungen) mit bemerkenswert niedrigerem Analgetikabedarf (52–69% niedriger in den Gruppen mit wIRA verglichen mit den Kontrollgruppen) und eine erhöhte Wundsekretion und Entzündung herabzusetzen sowie positive immunmodulierende Effekte zu zeigen. Die Gesamtbeurteilung des Effekts der Bestrahlung wie auch die Wundheilung und das kosmetische Ergebnis (erhoben mittels visueller Analogskalen) waren in der Gruppe mit wIRA wesentlich besser verglichen mit der Kontrollgruppe. wIRA kann sowohl bei akuten als auch bei chronischen Wunden einschließlich infizierter Wunden die Wundheilung beschleunigen (Abnahme der Wundfläche im Median um 90% bei schwerbrandverletzten Kindern bereits nach 9 Tagen in der Gruppe mit wIRA verglichen mit 13 Tagen in der Kontrollgruppe; im Durchschnitt 18 versus 42 Tage bis zum kompletten Wundschluss bei chronischen venösen Unterschenkelulzera) oder bei stagnierender Wundheilung verbessern (mit Erreichen eines kompletten Wundschlusses und Normalisierung des thermographischen Bildes bei zuvor therapierefraktären chronischen venösen Unterschenkelulzera). Nach großen abdominalen Operationen zeigte sich ein Trend zugunsten der wIRA-Gruppe hin zu einer niedrigeren Rate von Wundinfektionen insgesamt (7% versus 15%) einschließlich später Infektionen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus (0% versus 8%) und ein Trend hin zu einem kürzeren postoperativen Krankenhausaufenthalt (9 versus 11 Tage). Selbst der normale Wundheilungsprozess kann verbessert werden. Die erwähnten Effekte wurden in 6 prospektiven Studien belegt, die meisten mit einem Evidenzgrad von Ia/Ib. wIRA stellt eine wertvolle Therapieoption dar und kann generell für die Therapie von akuten und chronischen Wunden empfohlen werden. KW - wassergefiltertes Infrarot A (wIRA) KW - Infrarot-A-Strahlung KW - Wundheilung KW - thermische und nicht-thermische Effekte KW - temperaturabhängige und temperaturunabhängige Effekte KW - Energiebereitstellung KW - Sauerstoffversorgung KW - Sauerstoffpartialdruck im Gewebe KW - Gewebetemperatur KW - Gewebedurchblutung KW - Schmerzminderung KW - Wundsekretion KW - Entzündung KW - immunmodulierende Effekte KW - akute Wunden KW - chronische Wunden KW - chronische venöse Unterschenkel-Ulzera KW - Problemwunden KW - Wundinfektionen KW - Infektionsabwehr KW - kontaktfreies, verbrauchsmaterialfreies Verfahren KW - prospektive, randomisierte, kontrollierte, doppeltblinde Studien KW - visuelle Analogskalen (VAS) KW - Lebensqualität KW - Infrarot-Thermographie KW - thermographische Bildanalyse Y1 - 2017 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/43984 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-439844 SN - 1863-5245 N1 - © 2009 Hoffmann. Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden. VL - 4 IS - 2, Doc12 SP - 16 EP - 30 PB - gms CY - Düsseldorf ER -