TY - JOUR A1 - Lerch, Kent D. T1 - Vom Kerbholz zur Konzernbilanz? : Wege und Holzwege zu einem autonomen Recht der global economy T2 - Rechtsgeschichte = Legal History N2 - The transnational law merchant or lex mercatoria claims to have its roots in a medieval law merchant, whose growth is said to have been facilitated by the commercial revolution of the eleventh and twelfth centuries, when mercantile law in the West supposedly came to be viewed as an integrated, developing system – a body of law. This concept of a medieval lex mercatoria meshes well with the notion of the universal character of commercial law, which has gained considerable influence through the work of Levin Goldschmidt. His thesis continues to influence the current debate without ever having been tested thoroughly. However, the nature of the medieval law merchant can only be divined by having recourse to those sources which are constantly quoted but rarely consulted: the Little Red Book of Bristol, Fleta and Gerard Malynes’ Consuetudo vel Lex Mercatoria: Or, The Ancient Law-Merchant. It can be shown that the medieval law merchant was not so much a system of mercantile practice or commercial law as an expeditious procedure especially adapted for the needs of men who could not tarry for the common law. N2 - Die lex mercatoria, die sich abzeichnende transnationale Rechtsordnung der Weltmärkte, ist in aller Munde. Abgesehen von der vagen Idee eines eigenständigen privaten Rechts der internationalen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen, das sich jenseits von nationalem Recht und Völkerrecht entwickeln soll, sind indes selbst die Grundfragen der mercatoristischen Doktrin im Streit: So fechten internationale Wirtschaftsjuristen "einen dreißigjährigen Krieg um die Frage der Unabhängigkeit der lex mercatoria aus, ohne daß Münster und Osnabrück in Sicht wären". Auch die Rechtsgeschichte wurde von den streitenden Parteien in diesen Glaubenskrieg verwickelt, geht die neue lex mercatoria angeblich doch zurück auf "das mittelalterliche universale Kaufmannsgewohnheitsrecht des interregionalen und internationalen Handels- und Wirtschaftsverkehrs, das sich außerhalb des römischen Rechts autonom und in eigenständigen handels- und gesellschaftsrechtlichen Formen entwickelt hatte". Strittig ist, ob die neue lex mercatoria ihren Namen zu Recht trägt oder nur dessen historische Dignität ausbeutet und dadurch eine ihr nicht zukommende Universalität und Autonomie suggeriert; kaum hinterfragt wurde dagegen, ob das immer wieder bemühte historische Vorbild auch tatsächlich die ihm zugeschriebenen Eigenschaften aufweist. ... Y1 - 2004 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/52772 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-527720 SN - 2195-9617 SN - 1619-4993 N1 - Dieser Beitrag steht unter einer Creative Commons cc-by-nc-nd 3.0 VL - 4 SP - 107 EP - 127 PB - Klostermann CY - Frankfurt, M. ER -