TY - JOUR A1 - Nübling, Damaris T1 - Deutsch-schwedische Divergenzen in Entstehung und Struktur der Familiennamen : ein Beitrag zur kontrastiven Onomastik T2 - Beiträge zur Namenforschung N2 - Auf viele Schweden wirken deutsche Familiennamen wie Weiß und Groß oder Berufsbezeichnungen wie Schneider, Richter und Koch sehr befremdlich, da diese Namentypen in Schweden nicht vorkommen. Tatsächlich sind solche sprechenden beziehungsweise motivierbaren Namen in Deutschland so üblich, daß man nur in seltenen Fällen über sie witzelt: So etwa gibt es in Freiburg eine Anwaltskanzlei Mörder; doch ist es schon kaum mehr bemerkenswert, wenn ein Metzger Bäcker heißt oder ein Bäcker Metzger oder Fleischer. Umgekehrt erregen aus deutscher Sicht die schwedischen Familiennamen und deren Regelung Aufmerksamkeit: Bis vor etwa hundert Jahren war in Schweden der sogenannte patronymische Familienname vom Typ Johansson überproportional häufig vertreten, also Familiennamen, die aus einem Rufnamen im Genitiv + -son bestehen. Die einstige Produktivität war erloschen, das heißt, auch Frauen hießen und heißen Johansson (und nicht mehr Johansdotter), und der Vater selbst muß nicht - wie noch zu früheren Zeiten - mit Rufnamen Johan heißen. Da nun die meisten Schweden um die Jahrhundertwende einen solchen Allerweltsfamiliennamen trugen und außerdem einige wenige dieser Patronyme extrem häufig vorkamen (eben z.B. Johansson, Andersson, KarLsson), gaben viele ihren Familiennamen ohne größeren bürokratischen Aufwand ab und nahmen einen neuen Familiennamen an. Diese Möglichkeit des Namenwechsels besteht auch noch heute und wird ausgiebig genutzt. KW - Sprachtypologie KW - Namenkunde KW - Schwedisch Y1 - 2010 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/15180 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30-1161118 UR - http://www.germanistik.uni-mainz.de/Dateien/Nuebling_1997a.PDF VL - 32 IS - 2 SP - 141 EP - 173 PB - Winter CY - Heidelberg ER -