TY - JOUR A1 - Federmair, Leopold T1 - Stadtindianer auf der Suche nach ihren Wurzeln : zur Darstellung der Infrarealität in Roberto Bolaños Roman "Die wilden Detektive" T2 - Weimarer Beiträge : Zeitschrift für Literaturwissenschaft, Ästhetik und Kulturwissenschaften N2 - Zwei sehr unterschiedliche Romane haben Ende des 20. Jahrhunderts frischen Wind in die Segel der träge gewordenen Erzählliteratur geblasen: Michel Houellebecqs "Ausweitung der Kampfzone" und "Die wilden Detektive" von Roberto Bolaño. Beide gehen in ihrer formalen Machart ein hohes Risiko ein, beide meistern es – und beide sind autobiographisch grundiert. Allerdings nicht so, dass das Gelebte und das Geschriebene in irgendeiner Weise parallel verlaufen würden, vielmehr setzt die Gestaltung unweigerlich einen Prozess der Umgestaltung in Gang, so dass sich Dichtung und Wahrheit, um das einst von Goethe aufgetane Gegensatzpaar zu bemühen, tief ineinander verstricken. Der Anteil der Fiktion ist in beiden Büchern ebenso hoch oder höher als die schmerzhafte und lustvolle Erfahrung, die den Autor zur Verarbeitung drängte. Wobei der Schmerz beim Franzosen überwiegt, beim Chilenen alles in allem die Lust. Bolaños Roman zeichnet aus vielen verschiedenen Perspektiven die Wege und Etappen Arturo Belanos nach; schon der Name des Protagonisten verweist darauf, dass es sich um ein Alter-Ego des Autors handelt. KW - Bolaño, Roberto KW - Bolaño, Roberto: Die wilden Detektive KW - Bolaño, Roberto: Los detectives salvajes KW - Roman KW - Infra-Realität KW - Autobiografischer Roman Y1 - 2021 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/56189 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-561896 SN - 0043-2199 VL - 64 IS - 1 SP - 57 EP - 73 PB - Passagen Verlag CY - Wien ER -