TY - CHAP A1 - Schonfield, Ernest A2 - Frank, Svenja A2 - Ilgner, Julia T1 - "Wie krönt man richtig?" : Heiligsprechung und Kanonbildung in Hoppes 'Johanna' (2006) T2 - Ehrliche Erfindungen : Felicitas Hoppe als Erzählerin zwischen Tradition und Transmoderne N2 - In Felicitas Hoppes Roman 'Johanna' (2006) geht es nicht um die historische Johanna von Orléans (um 1412-1431) selbst, sondern um eine namenlose Ich-Erzählerin, die sich auf ihre mündliche Disputation im Fach Geschichte vorbereitet. Der Roman spielt nicht im 15., sondern im 21. Jahrhundert. Die Protagonisten sind die Ich- Erzählerin, die über Johanna von Orléans promoviert, ein Professor der Geschichtswissenschaft und sein Assistent, der von der Erzählerin auf den Spitznamen "Peitsche" getauft wird. Es geht also nicht um eine Märtyrerin, die von Geistlichen verhört und verurteilt wird, sondern um eine Doktorandin, die von einem Historiker mündlich geprüft wird. Anstelle des Todesurteils wird die Promovendin aus dem akademischen Betrieb ausgeschlossen. Es lassen sich also deutliche Parallelen zwischen den beiden Schicksalen erkennen. In beiden Fällen – ob innerhalb der Kirche oder der Universität – geht es um eine geistige Institution, die von Männern beherrscht wird und ihren eigenen 'Kanon' pflegt. Die Kirche bewahrt den Kanon der Heiligen; die Universität perpetuiert durch die Historiografie einen Kanon der wichtigsten Persönlichkeiten der Geschichte. In beiden Fällen werden die Argumente der Frau von den männlichen Juroren nicht akzeptiert beziehungsweise nicht ernst genommen. Diese Gemeinsamkeiten gilt es in diesem Beitrag vergleichend zu analysieren. KW - Hoppe, Felicitas KW - Jeanne d’Arc KW - Kanon KW - Universität KW - Geschlechterkonflikt KW - Inquisition KW - Bourdieu, Pierre KW - Butler, Judith KW - Geschlechterrolle Y1 - 2019 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/48790 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-487901 SN - 978-3-8376-3319-1 SP - 53 EP - 69 PB - transcript CY - Bielefeld ER -