TY - CHAP A1 - Sandomirskaja, Irina A2 - Reulecke, Anne-Kathrin A2 - Vöhringer, Margarete T1 - Das blinde Kind. Lew Vygotskijs Defektologie als poetische und politische Allegorie T2 - Sehstörungen : Grenzwerte des Visuellen in Künsten und Wissenschaften ; Bd. 36 N2 - Irina Sandomirskaja befasst sich mit dem Verhältnis von Blindheit und Sehen im Kontext der gesellschaftlichen Neuordnungen nach der russischen Oktoberrevolution. Sie beschreibt, wie die Idealisierung des Blinden als Mensch mit Defiziten, der im Sinne einer Kompensation zu 'übermenschlichen' Fähigkeiten imstande ist, sich bis weit ins 20. Jahrhundert fortsetzte. Sie erinnert an den russischen Kunst- und Entwicklungspsychologen Lew Vygotskij, der in den 1920er Jahren eine kulturrevolutionäre Lehre, die 'Defektologie', entwickelte, nach welcher Blindheit als soziales Konstrukt anzusehen sei und das richtig geförderte blinde Kind seine Grenzen überwinden könne. Vygotskij, so Sandormirskaja, remystifizierte die Blindheit und machte aus 'dem blinden Kind' erneut eine Allegorie, diesmal für das besitzlose revolutionäre Subjekt, das lernen könne, die gesellschaftlichen Hindernisse zu überwinden und zu einem gleichberechtigten Sowjetbürger zu werden. KW - Vygotskij, Lev Semenovič KW - Blindheit KW - Sehen KW - Allegorie Y1 - 2021 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/61964 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-619645 SN - 978-3-86599-357-1 SP - 85 EP - 103 PB - Kulturverlag Kadmos CY - Berlin ER -