TY - JOUR A1 - Böning, Holger T1 - Das "Volk" im Patriotismus der deutschen Aufklärung N2 - Eine Nation ohne "Volk" ist nicht denkbar. Nationale Identität stellt sich nur her, wenn ein entsprechendes Bewußtsein sich über die oberen und gebildeten Stände hinaus auch bei den unteren Bevölkerungsschichten verankert. [...] Die Herausbildung patriotischen Engagements und (in dessen zeitlicher Folge) nationaler Identität vollzieht sich im Deutschland des 18. und frühen 19. Jahrhunderts in unterschiedlichen Phasen und Formen. Im Folgenden soll zunächst nach der Entstehung des Patriotismus, soweit er für die Volksaufklärung wichtig ist, gefragt und auf seine spezifischen Ausformungen und praktischen Konsequenzen gesehen werden, um sodann einen Blick auf die aus der gemeinnützig-patriotischen Reformbewegung entstehende Volksaufklärung selbst zu werfen. Welche Bedeutung hatte sie für die Vermittlung von Denkweisen und Haltungen, die sich bei deutschen Gebildeten bereits durchgesetzt hatten, welchen Einfluß nahm sie auf die beim „Volk“ verankerten Vorstellungen vom Funktionieren staatlicher und gesellschaftlicher Institutionen, welche Rolle spielte sie bei der Popularisierung patriotischen Denkens und für die Entstehung einer nationalen Identität? Die eigentliche Bedeutung der Volksaufklärung, dieses vorweg, dürfte darin liegen, daß hier in einem mehr als ein Jahrhundert dauerndem Prozeß die unteren Schichten der Bevölkerung überhaupt erst in die Nation mit einbezogen wurden und auch bei ihnen die Vorstellung von einer modernen Staatsbürgernation Fuß fassen konnte. KW - Volksaufklärung KW - Literatursoziologie KW - Aufklärung Y1 - 2004 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/9492 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30-1106767 N1 - München : Goethezeitportal, 2004 ; Erstpublikation: Patriotismus und Nationsbildung am Ende des Heiligen Römischen Reiches, hrsg. v. Otto Dann/Miroslav Hroch/Johannes Koll (Köln 2003), S. 63-98. PB - München CY - Goethezeitportal ER -