TY - CHAP A1 - Sykora, Katharina A2 - Weigel, Sigrid T1 - Doppeltes Auge, letzter Blick : Jean Cocteaus Selbstporträts als toter Mann T2 - Gesichter : kulturgeschichtliche Szenen aus der Arbeit am Bildnis des Menschen/ Weigel, Sigrid; Kutschbach, Tine (Hrsg.) N2 - Ich nähere mich dem Thema Gesicht in einer spezifischen Darstellungsform. Zum einen geht es um die visuelle Formation von Gesicht mit Hilfe der Fotografie. Zum zweiten spreche ich von einem toten Gesicht, und zwar in doppeltem Sinn: auf medialer Ebene, weil fotografierte Gesichter im Moment der Aufnahme gemäß Roland Barthes immer schon "Gewesene" sind, und auf symbolischer Ebene, weil das von mir vorgestellte Gesicht zu einer Person gehört, die uns in einer Aufbahrungsszenerie als Verstorbener gezeigt wird. Damit ist es in ein konventionelles Zeichensystem des Totengesichts eingefügt, dem der lebendige Blick fehlt. Mit Jean Cocteau habe ich eine künstlerische Figur gewählt, die mit diesen beiden Prämissen spielerisch und reflexiv umgeht. Er versucht dabei ein Ding der Unmöglichkeit: nämlich das eigene Totengesicht als Angesicht zu konstruieren, insofern er uns als Betrachterinnen und Betrachter in einen unendlichen Prozess des vis-à-vis verstrickt. Anders als etwa Emmanuel Levinas ging es Cocteau in seiner Versuchsanordnung eines 'Von Angesicht zu Angesicht' jedoch weniger um eine ethische als um eine poetische Frage, und mit einem Augenzwinkern, um im Bild zu bleiben, nicht zuletzt auch um seine eigene Apotheose als genialer Künstler. KW - Cocteau, Jean KW - Selbstbildnis KW - Porträtfotografie KW - Totenbett Y1 - 2013 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/38497 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-384973 SN - 978-3-7705-5344-0 SP - 73 EP - 88 PB - Wilhelm Fink CY - Paderborn ER -