TY - JOUR A1 - Fiala-Fürst, Ingeborg T1 - Über die Brauchbarkeit literatursoziologischer Methoden beim Erforschen regionaler Literatur T2 - LiTheS N2 - Wie sollen – erstens – zehntausende disparate literaturhistorische Daten verarbeitet, wie soll eine Literatur beschrieben und dem Abnehmer, Leser, Forscher nähergebracht werden, die zu 80 % unbekannte, nie kanonisierte – oder längst nicht mehr kanonisierte – Größen und Erscheinungen darbietet (die wohlgemerkt zu 90 % zurecht unbekannt und unkanonisiert sind), und wo auf die übrigen 20 % höhere – und also entscheidendere – Beheimatungsansprüche gestellt werden? [...] Wie soll – zweitens – eine Literatur gehandhabt werden, die „nicht zentral“ ist, sondern, im besseren Falle das Attribut „regional“, im schlimmeren Falle „provinziell“ trägt, was freilich keine objektiven, etwa geographisch fundierten Begriffe sind, sondern ideologische Metaphern, die die zentrale Literaturgeschichtsschreibung als Waffen benutzt, um die regionale Literatur an den Rand, ins Provinzielle, Abweichende, künstlerisch Unzureichende zu drücken? [...] Wie soll – drittens – eine Literatur gehandhabt werden, die nicht Objekt der nationalen Philologie ist (in Tschechien also der Bohemistik), sondern fremdsprachige Äußerung eines Ethnikums, das auf diesem Gebiet nicht mehr lebt und dessen vormalige Existenz man am liebsten vergessen würde? KW - mährisch KW - deutsch KW - Regionalliteratur KW - Literatursoziologie KW - Minderheit Y1 - 2014 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/35698 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-356983 UR - http://lithes.uni-graz.at/lithes/08_1.html SN - 2071-6346 VL - 1 IS - 1 SP - 43 EP - 51 PB - LiTheS CY - Graz ER -