TY - CHAP A1 - Vinken, Barbara T1 - Was die Mode streng geteilt : Rousseau und die Rhetorik der Geschlechter T2 - Mitsprache, Rederecht, Stimmgewalt : genderkritische Strategien und Transformationen der Rhetorik N2 - Strenger als im 19. Jahrhundert hat die Kleidung die Geschlechter nie geteilt. Nicht nur zogen sich Männer und Frauen extrem verschieden an; verschieden war vor allem auch das Verhältnis der Kleidung zum Geschlecht. Männlich heißt das unmarkierte Geschlecht, weiblich dagegen heißt die markierte Geschlechtlichkeit. ,Sein' ewig unauffällig dunkler Anzug gibt den idealen matten Grund, auf dem ,sie' durch das Leuchten der Seiden, den Glanz der Juwelen, den Schimmer der nackten Haut und das Elfenbein des Dekolletes erst richtig zur Wirkung kommt. [...] Im bürgerlichen Zeitalter finden wir uns, was das Verhältnis der Geschlechter zueinander angeht, wenn nicht in einem neuen, so doch radikalisierten Zustand. Die gesellschaftskonstituierende Grenze verläuft nicht mehr zwischen adelig und nicht-adelig, sondern zwischen weiblich und männlich. Die Opposition weiblich/männlich wird aber von einer zweiten Opposition gedoppelt, der von adelig und bürgerlich, wobei adelig zu einer Metapher für scheinhafte Macht geworden ist. Die für uns wichtigste, dritte Opposition ist die von eigentlich/männlich/bürgerlich versus uneigentlich/weiblich/rhetorisch. KW - Rousseau, Jean-Jacques KW - Wertwandel KW - Geschlechterrolle KW - Gesellschaft KW - Bürgertum Y1 - 2014 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/35567 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-355672 SN - 3-8253-5081-9 SP - 75 EP - 92 PB - Winter CY - Heidelberg ER -