TY - JOUR A1 - Fischer, Ernst T1 - "Immer schon die vollständigste Preßfreiheit"? : Beobachtungen zum Verhältnis von Zensur und Buchhandel im 18. Jahrhundert T2 - Goethezeitportal N2 - Wie drückend waren die Zensurverhältnisse im 18. Jahrhundert? Für das territorial zersplitterte Deutschland jener Epoche wird man eine flächendeckend zutreffende Antwort nicht geben können; überraschend aber, wie klar sich der Buchhandel zu dieser Frage geäußert hat: Friedrich Perthes zufolge herrschte damals die "vollständigste Preßfreiheit, der Sache und der That nach". Das Rätsel dieser rückhaltlos positiven Bewertung löst sich im Blick auf die durchgehend glimpfliche Behandlung, die Buchhändler in Zensurangelegenheiten erfahren haben: Ihnen kam zugute, dass der Buchhandel inzwischen zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor aufgestiegen war und jede Einschränkung seiner Tätigkeit durch obrigkeitliche Kommunikationskontrolle unter Gesichtspunkten des merkantilistischen Territorialinteresses unerwünscht sein musste. Dieser Antagonismus zwischen Ökonomie und Zensur spiegelt sich auch in den kameralistisch-gewerbepolitischen Argumentationsmustern, die für die Behörden handlungsleitend geworden waren und dem Buchhandel – jedenfalls bis zur Französischen Revolution – beträchtliche Freiräume verschafft haben. Der Beitrag gibt den Blick frei auf einen Problemzusammenhang, der in der (immer noch stark vorurteilsbehafteten) Zensurgeschichtsschreibung häufig übersehen wird. KW - Zensur KW - Aufklärung Y1 - 2007 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/16125 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30-1131245 PB - Goethezeitportal CY - München ER -