TY - CHAP A1 - Grätz, Katharina T1 - Evidenz des Musealen : die ästhetische Wiederkehr der Antike in Stifters "Nachsommer" T2 - Imagination und Evidenz : Transformationen der Antike im ästhetischen Historismus / hrsg. von Ernst Osterkamp und Thorsten Valk N2 - Als Adalbert Stifters Roman „Der Nachsommer“ 1857 erscheint, hat das Bild der klassischen Antike, wie es durch Winckelmann und Goethe einen hohen Grad der Verbindlichkeit erhalten hatte, längst an Faszination und normativer Kraft eingebüßt. Im Gefolge des Historismus, der jeder Epoche ihr Eigenrecht zuerkannte, waren historische Vorstellungen an die Stelle normativer getreten. In Stifters „Nachsommer“ ist davon freilich nur wenig zu spüren. Der Roman wendet sich ostentativ gegen aktuelle Zeittendenzen und scheint für ein Festhalten an einer zeitlos-idealen Antike einzutreten. Die ausführlichen Gespräche, die der Ich-Erzähler Heinrich Drendorf mit seinem Gastgeber Risach über antike Kunst führt, wiederholen und zementieren überkommene Auffassungen. In Superlativen beschwört Risach Größe und Einfachheit der antiken Kunst; er nennt die griechische Dichtung „das Höchste“ und „was die Griechen in der Bildnerei geschaffen haben, [...] das Schönste, welches auf der Welt“ überhaupt bestehe. Stifters Antike orientiert sich, wie in der Forschung einhellig anerkannt, an Leitvorstellungen Winckelmanns, und die im „Nachsommer“ geführten Kunstgespräche treten in die Spuren der ästhetischen Debatten des ausgehenden 18. Jahrhunderts. KW - Stifter, Adalbert KW - Der Nachsommer KW - Antike KW - Musealisierung KW - Literatur Y1 - 2011 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/36506 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-365061 SN - 978-3-11-025297-2 SP - 217 EP - 235 PB - De Gruyter CY - Berlin ; Boston, Mass. ER -