TY - CHAP A1 - Lehmann, Johannes Friedrich T1 - Macht und Zeit in Heinrich von Kleists "Erdbeben in Chili" T2 - Diskrete Gebote : Geschichte der Macht um 1800 ; Festschrift für Heinrich Bosse / hrsg. von Roland Borgards ; Johannes Friedrich Lehmann N2 - Kleist, so der Ausgangspunkt meiner folgenden Überlegungen, interessiert sich nicht nur für Zeit als Machtfaktor im Krieg, für Beschleunigung und die Taktik des Partisanen, sondern er analysiert – umfassender – Zeit als Medium für gesellschaftliche Wirklichkeitskonstruktionen. Zum einen geht es in seinen Texten um Zeitknappheit in Szenen von Kampf und Gewalt. Es greift meines Erachtens zu kurz, diese auf ein Plädoyer für den Partisanenkrieg zu reduzieren. Denn ausgeblendet bleibt dann deren Analysepotential im Hinblick auf die Frage, welche Konsequenzen Zeitknappheit für Kommunikation hat – und umgekehrt: wie Kommunikation Zeitknappheit produziert. Zum anderen geht es in Kleists Texten um die Zeit institutioneller Macht, d.h. um Machtwirkungen, die sich im Rahmen organisierter und strukturierter Zeit entfalten. Das Recht etwa braucht nicht nur Zeit für die Verfahren, auf deren Legitimation es im modernen Staat mehr und mehr beruht, sondern es garantiert auch Zeiten, etwa wenn es darum geht, Identitäten festzustellen oder vergangene Sachverhalte zu rekonstruieren. KW - Kleist, Heinrich von Y1 - 2009 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/12388 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30-1132758 UR - http://johannes-f-lehmann.de/wp-content/uploads/Macht_und_Zeit.pdf SP - 161 EP - 183 PB - Königshausen & Neumann CY - Würzburg ER -