Worst case
- Die Rede vom 'worst case' ist appellativ; sie tendiert zum Alarmismus und drängt zur Entscheidung. Die beschworene Möglichkeit katastrophaler zukünftiger Ereignisse erzeugt Handlungsdruck und Ordnungseffekte im Hier und Jetzt. Sie ist nie allein Warnung, sondern immer auch Aufforderung, dem drohenden 'worst case' um jeden Preis zuvorzukommen. Der Imperativ lautet, mit dem Hereinbrechen des Unerwarteten, Unvorstellbaren zu rechnen und ihm mit allen Mitteln entgegenzuwirken. Genau hier liegt das Problem. Gezieltes präventives Handeln erfordert verlässliches Wissen; doch dieses ist für den 'worst case' prinzipiell nicht verfügbar. Der schlimmste vorstellbare (Un-)Fall ist präzedenzlos, eine drohende radikale Diskontinuität. In Ermangelung von Erfahrungswissen ist alles, was über ihn gewusst werden kann, Wissen im Konjunktiv.
Author: | Sabine Blum |
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URN: | urn:nbn:de:hebis:30:3-490589 |
ISBN: | 978-3-7705-5901-5 |
Parent Title (German): | Futurologien : Ordnungen des Zukunftwissens ; Trajekte |
Publisher: | Fink |
Place of publication: | Paderborn |
Editor: | Benjamin Bühler, Stefan Willer |
Document Type: | Part of a Book |
Language: | German |
Date of Publication (online): | 2019/02/08 |
Year of first Publication: | 2016 |
Publishing Institution: | Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg |
Release Date: | 2019/02/14 |
Tag: | worst case |
GND Keyword: | Futurologie; Prävention; Katastrophe |
Page Number: | 11 |
First Page: | 339 |
Last Page: | 349 |
HeBIS-PPN: | 446113298 |
Dewey Decimal Classification: | 8 Literatur / 80 Literatur, Rhetorik, Literaturwissenschaft / 800 Literatur und Rhetorik |
Sammlungen: | CompaRe | Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft |
CompaRe | Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft / Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Berlin | |
Licence (German): | Deutsches Urheberrecht |