Neologismen des Lettischen anhand des schriftstellerischen Werkes von Zigmunds Skujins
- Untersuchung: Aus acht Werken des zeitgenössischen Schriftstellers Zigmunds Skujins wurden 500 lettische Wörter untersucht, die in den drei umfangreichsten lettischen Wörterbüchern nicht verzeichnet und somit möglicherweise Neologismen des Autors sind. Analysiert werden die Wortarten, die Komposita, die Herkunft der assimilierten Lehnwörter, orthographische und andere Varianten bereits lexikalisierter Wörter, die Arten der Diminutivbildung und der Präfigierung. Außerdem werden Aussagen über die Motivation des Autors gemacht und schließlich die Langlebigkeit dieser Neologismen mit Hilfe der Suchmaschine www.google.lv untersucht. Resultate: Es fanden sich 353 Substantive, 74 Verben, 55 Adjektive und 18 Adverbien. Unter den 500 Neuwörtern waren 210 Komposita und 185 assimilierte Lehnwörter, wovon die überwiegende Mehrheit aus dem Deutschen rekrutiert wurden. Orthographisch variiert waren 36 Wörter. Die Motivation für die Bildung von Neologismen lag bei diesem Autor in der Erhöhung der Plastizität des Ausdrucks, in der Erzeugung von Despektierlichkeit und Humor. Im Internet fanden sich 52,2 % der 500 Neologismen, 45,2 % konnten nicht gefunden werden und 2,6 % waren mit dieser Methode nicht eruierbar, weil sie mit Eigennamen identisch waren. Schlussfolgerungen: Der lettische Autor Zigmunds Skujins hat in diesen Werken durch die Bildung und die Anwendung vieler Neologismen dazu beigetragen die Lexik des Lettischen zu bereichern. Durch seine v.a. aus Morphemen des Lettischen gebildeten Neuwörter hat er bewiesen, dass es möglich ist neue Begriffe aus dem Lettischen zu bilden. Bei Entlehnungen greift er vor allem auf das Deutsche und auf Sprachen aus dem westlichen Kulturkreis zurück, weniger auf das Russische. Um solchen Neologismen zu mehr Verbreitung zu verschaffen, wäre es wünschenswert ein elektronisches Neologismenwörterbuch zu erstellen, das allen privat und beruflich an der lettischen Sprache Interessierten frei zugänglich ist.
- Background: The researcher examined and extracted 500 neologisms from eight works by the contemporary author Zigmunds Skujins (born 1921). Since none of these words appear in the three most extensive Latvian dictionaries, it suggests that they are Skujins’s very own neologisms. The inquiry analysed: classes of words, compound words, the languages from which assimilated words were borrowed, orthographic and other variants of words already lexicalized, the author’s manner of creating diminutives and his use of prefixes. In addition, the investigation explored Skujins’s motivation for coining neologisms and determined the longevity of these words by searching them via www.google.lv. Results: The new words found included 353 nouns, 74 verbs, 55 adjectives and 18 adverbs. Among the 500 neologisms were 210 compound words and 185 assimilated/borrowed words, the preponderance of which derived from German. Orthographic changes were discovered in 36 words. Zigmunds Skujins’s motivation for coining neologisms was to intensify plasticity of expression and to evoke disdain and humour. The web search located 52.2 percent of the 500 neologisms; 45.2 percent could not be found; and 2.6 percent didn’t apply, due to their association with proper names. Conclusions: In these eight works, the Latvian author Zigmunds Skujins significantly enriched the Latvian vocabulary by creating and employing hundreds of neologisms. Coined almost exclusively from or with Latvian morphemes, his neologisms demonstrated the dexterity of the Latvian language in defining new notions. When borrowing from other languages, he opted more often for German and other Western languages than for Russian. To disseminate such neologisms more widely, this researcher recommends the creation of an electronic Latvian neologism dictionary, with free access for all private and professional individuals interested in the Latvian language.