Personalauswahlmethode und Praxisorientierung der Ausbildung als Bedingungsfaktoren für den Ausbildungserfolg von Verwaltungsangestellten : Eine Evaluationsstudie

  • In einer Evaluation unterschiedlicher Auswahl- und Ausbildungskonzepte der gewerblichen Berufsgenossenschaften (BGen) wurden die Hypothesen geprüft, daß durch Testverfahren auswählende BGen bessere Ausbildungsleistungen erzielen als nur durch Interview auswählende, praxisorientierte Ausbildungen zu schlechteren Prüfungsleistungen führen, zwischen der Ausbildungsleistung und dem Leistungsdruck sowie der Einstellung zur Arbeit ein Zusammenhang besteht und diese Variablen sich daher zur Erhöhung des varianzaufklärenden Werts des zweifach gestuften Faktors Selektion eignen. Für die Wirkung des Faktors Selektion wurde die Praxisorientierung als Moderatorvariable vermutet. Es gelang, 75% aller BGen zu erfassen. Als unabhängige Variable wurde in einem ex-post-facto Design der Faktor Selektion auf den Stufen Interview und Test aufgefaßt. In einem einfaktoriellen univariaten kovarianzanalytischen Modell dienten Leistungsdruck, Einstellung zur Arbeit und Praxisorientierung als Kovariaten. Für jede BG ist die Selektionsmethode und die Praxis der Interviewführung durch schriftliche bzw. telefonische Befragung ermittelt worden. Der Ausbildungserfolg wurde durch die Auswertung eines zentralen Notenarchivs erhoben. Durch einen Fragebogen an die 1994/95 geprüften Personen wurden Leistungsdruck, Praxisorientierung und Einstellung zur Arbeit als Kennwerte für die BG erfaßt. Testverfahren und Interview als Stufen des Faktors Selektion eigneten sich nicht zur Vorhersage des Ausbildungserfolgs. Bei den BGen, die durch Test auswählten, wurde eine deutlich größere Variabilität der Noten nachgewiesen als bei den interviewenden BGen. Eine praxisorientierte Ausbildung ging mit schlechten Prüfungsnoten einher (r = -.13). Es bestand keine Wechselwirkung zwischen Praxisorientierung und Auswahlmethode. Die Aufklärung der Notenvarianz durch die Auswahlmethode konnte durch die Kovariaten nur von 2% auf 3% erhöht werden. Mit Einstellung zur Arbeit und Praxisorientierung als Kovariaten konnten insgesamt 17% Varianz aufgeklärt werden. Die Qualität der Messung der Variablen, Gründe für die große Variabilität der Noten unter der Testbedingung sowie die Frage nach der Relevanz der Befunde zur Praxisorientierung der Ausbildung wurden diskutiert.

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Metadaten
Author:Matthias Mayer
URN:urn:nbn:de:hebis:30-29818
Referee:Marin Ignatov, Helfried MoosbruggerGND
Document Type:diplomthesis
Language:German
Year of Completion:1996
Year of first Publication:1996
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Granting Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Release Date:2006/07/10
HeBIS-PPN:184925177
Institutes:Psychologie und Sportwissenschaften / Psychologie
Dewey Decimal Classification:3 Sozialwissenschaften / 35 Öffentliche Verwaltung, Militärwissenschaft / 350 Öffentliche Verwaltung, Militärwissenschaft
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht