Der Verbrecher als Mensch : zur Herkunft "anthropologischer" Deutungsmuster der Kriminalgeschichte des 18. Jahrhunderts

  • Die alltagsanthropologischen Deutungsmuster, die den Verbrecher in der spätaufklärerischen Kriminalgeschichte als "Menschen wie du und ich" erscheinen lassen, verdanken sich keineswegs der bloßen Hinwendung zur Erfahrungswirklichkeit, sondern sind primär literarisch vermittelt. Die Kriminalgeschichten knüpfen einerseits umdeutend an die sogenannte Schafottliteratur (Abschiedslieder, Moralreden, Bänkellieder etc.) an. Sie beziehen ihre Muster aber vor allem aus dem empfindsam-aufklärerischen Diskurs, insbesondere aus dem Bürgerlichen Trauerspiel. Sie plädieren durch die Paradoxierung der Trennung von Recht und Moral für eine psychologische Betrachtungsweise des Verbrechers, die mehr und mehr Eingang in den juristischen Diskurs selbst findet.

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Metadaten
Author:Marianne Willems
URN:urn:nbn:de:hebis:30-1115376
Parent Title (German):Goethezeitportal
Publisher:Goethezeitportal
Place of publication:München
Document Type:Article
Language:German
Date of Publication (online):2008/11/24
Year of first Publication:2004
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Release Date:2008/11/24
GND Keyword:Kriminalgeschichte
Source:Goethezeitportal : http://www.goethezeitportal.de/fileadmin/PDF/db/wiss/epoche/willems_verbrecher.pdf ; Erstpublikation (in:) Jahrbuch der Aufklärung, 14, 2002, S. 23-48.
HeBIS-PPN:209707852
Dewey Decimal Classification:8 Literatur / 80 Literatur, Rhetorik, Literaturwissenschaft / 800 Literatur und Rhetorik
Sammlungen:CompaRe | Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht