FDG-PET : Wertigkeit der Spätaufnahme im Rahmen der Abklärung abdomineller Speicherherde

  • Das Ziel der vorliegenden Arbeit war in einer klinisch prospektiven Studie das diagnostische Potential der 2-Phasen-Positronenemissionstomographie mit 18-Fluor-2-Deoxy-D-Glukose bei Patienten mit suspekter, zufälliger, intestinaler FDG-Aufnahme abzuschätzen. Bei 56 Patienten aus einem Patientenkollektiv von 1098, die im Rahmen des Stagings oder Restagings einer malignen Grunderkrankung eine solitäre fokal suspekte abdominelle Läsion aufwiesen, wurde im Zeitraum vom August 2001 bis Oktober 2002 am Universitätsklinikum Frankfurt am Main eine Zwei-Phasen-PET mit quantitativer Analyse des maximalen Standard-Uptake-Value-Wertes (SUVmax) vorgenommen. Die Erstaufnahme begann 65 ± 19,5 min und die Spätaufnahme 211 ± 52,5 min nach der Injektion des FDG. Die letztendliche Diagnose der initialen suspekten abdominellen Läsionen erfolgte durch Endoskopie (6), Histopathologie (6), CT (18) oder MRT (1); alle Patienten wurden während eines Zeitraums von 13 ± 2,8 Monaten beobachtet. Von den suspekten abdominalen Läsionen zeigten 42 einen initialen SUVmax &#8805; 2,5 (75 %) im Gegensatz zu 14 Fällen mit initialem SUVmax < 2,5 (25 %). Von allen untersuchten Patienten zeigten 32 einen Uptake-Anstieg (57 %); 10 maligne (31 %) und 22 benigne Läsionen (69 %). Bei benignen Läsionen mit einer initialen SUVmax &#8805; 2,5 (n=31) wurde ein Uptake-Anstieg bei 17 Patienten (55 %) und ein Uptake-Abfall bei 14 Patienten (45 %) beobachtet. Die Hälfte der benignen Läsionen mit einen initialen SUVmax < 2,5 (n=10) zeigten einen Uptake-Anstieg, die restlichen 50% einen Uptake-Abfall. In 5 benignen Fällen veränderte sich die Konfiguration in der Spätaufnahme. Maligne Läsionen mit einem initialen SUVmax &#8805; 2,5 zeigten eine FDG- Uptake-Abfall in 4 Fällen (36 %) und einen Uptake-Anstieg in 6 Fällen (54 %). Bei einem Patient mit einer malignen Läsion blieb der SUVmax stabil bei 3,0. Alle malignen Läsionen mit einer initialen SUVmax < 2,5 zeigten eine Steigerung. Läsionen, die eine FDG-Uptake-Steigerung von &#8805; 15 % zeigten, wurden mit einer Sensitivität von 60 % und einer Spezifität von 68 % korrekt diagnostiziert. Die Auswertungen zeigen, dass lediglich Läsionen, die in der Spätaufnahme ihre Konfiguration verändern oder nicht mehr festzustellen sind, und Läsionen mit einem SUVmax < 2,5, die einen Uptake-Abfall in der Spätaufnahme zeigen, zuverlässig als benigne eingestuft werden können. Ein maligner Prozess muss bei Läsionen mit einem initialen SUVmax < 2,5, die einen Uptake-Anstieg von mehr als 30 % zeigen, weiter abgeklärt werden. Diese Daten müssten in größeren Patientenkollektiven einschließlich histopathologischer Korrelation weiter untersucht werden. In allen anderen Läsionen mit Uptake-Anstieg und -Abfall konnte ein maligner Prozess durch die 2-Phasen-PET nicht ausgeschlossen werden. Diese Foci sollten durch weitere Untersuchungen unbedingt abgeklärt werden. Zusammenfassend ist die 2-Phasen-PET eine bildgebende Methode mit einem limitierten diagnostischen Potential bei der Interpretation von abdominellen Läsionen. Es lässt sich kein zuverlässiger Cut-Off-Wert des SUVmax zur sicheren Unterscheidung benigner von malignen Läsionen definieren, da die abdominellen Foci unabhängig von ihrer Dignität ein sehr heterogenes Uptake-Muster zeigen.
  • For the evaluation of the diagnostic potential of dual time point FDG positron emission tomography with 18F-2-fluoro-2-deoxy-D-glucose in patients with suspicious focal abdominal uptake, dual time point PET imaging was compared with clinical findings. In a prospective study, 56 patients out of a total of 1098 patients exhibiting a solitary suspicious intense abdominal FDG uptake underwent dual time point PET imaging between August 2001 and October 2002 at the university of Frankfurt for staging and restaging of different malignant tumours, maximal standardized uptake value (SUVmax) measurements included. The first acquisition was started 65 ± 19.5, the second 211 ± 52.5 min after FDG injection. The final diagnosis based on CT (18) or MRT imaging (1) and a follow-up period of 13 ± 2.8 months. Additionally, colonoscopy was done in 6 patients. In another 6 patients histopathology was obtained from CT guided biopsy. Fourty-two out of all focal suspicious abdominal lesions showed an initial SUVmax &#8805; 2.5 (75 %) in contrast to 14 cases with an initial SUVmax < 2.5 (25 %). Thirtytwo out of the examined patients showed a SUVmax increase (57 %): 10 malignant (31 %) and 22 benign lesions (69 %). In benign lesions with an initial SUVmax &#8805; 2.5 (n=31), an uptake increase was observed in 17 patients (55 %) and an uptake decrease in 14 patients (45 %). In patients presenting benign lesions with an initial SUVmax < 2.5 (n=10) one half showed an uptake increase and the remaining 50 % an uptake decrease. In 5 benign cases the lesions changed configuration at the second time point imaging. Malignant focal abdominal lesions with a SUVmax &#8805; 2.5 showed an uptake increase in 4 cases (36 %) and an uptake decrease in 6 cases (54 %). The SUVmax remained unchanged (SUVmax = 3) in one patient with a malignant lesion. All malignant lesions with an initial SUVmax value < 2.5 showed a FDG uptake increase. Lesions showing an FDG uptake increase of &#8805; 2.5 were diagnosed correctly with a sensitivity of 60 % and a specifity of 68 %. Malignancy can only be reliable excluded in lesions which change their configuration and in lesions with an initial SUVmax value < 2.5 combined with an SUV decrease in the delayed imaging. Malignancy must be highly taken into consideration in lesions with initial SUVmax < 2.5 showing an uptake increase of more than 30 %. These data need confirmation in a larger histopathologically correlated patient group. In summary dual time point PET is an imaging method with a rather poor diagnostic reliability in the differentiation of benign and malignant abdominal lesions. It is not possible to create a reliable cut off value for SUVmax for better differentiation between benign and malignant lesions because the abdominal foci show a very hetergenous uptake pattern regardless of their dignity.

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Metadaten
Author:Lavinia Christina Neuss
URN:urn:nbn:de:hebis:30-53544
Referee:Frank GrünwaldGND, Lothar BergmannORCiDGND
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2008/03/25
Year of first Publication:2007
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Granting Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Date of final exam:2007/10/19
Release Date:2008/03/25
Page Number:68
Note:
Diese Dissertation steht außerhalb der Universitätsbibliothek leider (aus urheberrechtlichen Gründen) nicht im Volltext zur Verfügung, die CD-ROM kann (auch über Fernleihe) bei der UB Frankfurt am Main ausgeliehen werden.
HeBIS-PPN:313771103
Institutes:Medizin / Medizin
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Licence (German):License LogoArchivex. zur Lesesaalplatznutzung § 52b UrhG