Entwicklung und Validierung eines Befragungsinstrumentes zur Ermittlung von Differenzen der Erwartungen Angehöriger intensivpflichtiger Patienten und der durch medizinisches Personal antizipierten Erwartungshaltung auf der Intensivstation C1 der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main

  • Seit Implementierung eines Qualitätsmanagement-Systems nach DIN EN ISO 9001 führt die Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main kontinuierlich Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung durch. Hierzu zählen als klassisches Element des Qualitätsmanagements Befragungen sogenannter interessierter Parteien. Neben den Patienten stellen, vor allem auf einer Intensivstation, die Angehörigen der Patienten, häufig in Funktion eines gesetzlichen Betreuers, wichtige Partner in der Therapie dar. Bisher sind jedoch für diese Zielgruppe keine validen Befragungsinstrumente vorhanden. Nach Eröffnung der neuen Intensivstation C1 im Jahr 2008 soll eine standardisierte Befragung der Angehörigen intensivpflichtiger Patienten bezüglich deren Erwartungen an das Personal und den Aufenthalt des Patienten auf der Intensivstation durchgeführt werden. Ebenso soll die vom Personal antizipierte Erwartungshaltung der Angehörigen erfasst und im Sinne des GAP-Modells von Parasuraman et al. evaluiert werden. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, ein geeignetes Befragungsinstrument (C1GAP) zu entwickeln und durch geeignete Pretests zu validieren. Nach Identifizierung übergeordneter Themenkomplexe für die Befragung wurde der erste Entwurf eines anonymen Fragebogens für Angehörige mit insgesamt 82 Items verteilt auf 8 Themenkomplexe erstellt. Hieraus wurden anschließend Fragebögen für die Personalgruppen des ärztlichen Dienstes, der Pflege und des Außendienstpersonals am Empfangsschalter erstellt. Zur Information der Teilnehmer über die Intention und den Ablauf der Befragung wurden ein Begleitschreiben des Institutsdirektors Prof. Dr. Dr. K. Zacharowski sowie ein Extrablatt mit Informationen zum Datenschutz beigefügt. Zur Validierung des Fragebogens wurden Pretests in Form von kognitiven Interviews durchgeführt. Aus den kognitiven Interviews ergaben sich neben einer überwiegenden Zustimmung zu Form und Inhalt der Befragung inhaltliche Verbesserungsvorschläge, die in der finalen Überarbeitung des Fragebogens umgesetzt werden konnten. Der validierte, endgültige Fragebogen für Angehörige enthält insgesamt 81 Items, welche auf die Themenkomplexe „Rahmenbedingungen“, „Kommunikation mit Ärzten“, „Kommunikation mit dem Pflegepersonal“, „Information über Behandlungsziele und -ablauf“, „Beteiligung bei Therapieentscheidungen“, „Beurteilung weiterer Betreuungsangebote“, „Verlegung und Entlassung“ sowie „Angaben zur Person“ verteilt sind. Die Fragebögen für die Personalgruppen der Ärzte, Pflegekräfte und des Servicepersonals enthalten zwischen 26 und 61 Fragen zu den genannten Themenkomplexen. Anders als durch reine Zufriedenheitsbefragungen können mit Hilfe des vorliegenden Fragebogens Daten über die Erwartungshaltung von Angehörigen intensivpflichtiger Patienten gewonnen werden und im Vergleich zur vom Personal der Intensivstation C1 antizipierten Erwartungshaltung der Angehörigen einer GAP-Analyse unterzogen werden. Diese Daten können im Rahmen der Qualitätssicherungsmaßnahmen an der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie zur Optimierung der Arbeitsabläufe und Leistungsprozesse sowie zur Ressourcenallokation verwendet werden. So kann letztendlich die Versorgung unserer Patienten auf der Intensivstation C1 nachhaltig verbessert werden.
  • The Departmentment of Anesthesiology, Intensive Care Medicine and Pain Therapy (KAIS) at the University Hospital Frankfurt Germany implemented an internal quality management system according to ISO 9001. Evaluation of customer needs and expectations is essential for continuous improvement process. On an Intensive Care Unit (ICU), not only patients but also their close relatives play an important role as customers. Often they have been installed as custodians to decide about therapeutic optios instead of the patient itself. We intended to develop and validate a questionnaire (C1GAP) for a standardized and anonymous survey in near relatives of patients of our ICU that was re-structured in 2008. Also, a similar questionnaire for medical staff of our ICU concerning the anticipated expectations of patients’ relatives was to create. The first version of the questionnaire for relatives contained 82 items in 8 main categories. The version for medical staff was based on the questionnaire for relatives. To encourage candidates to take part in the survey, we added a letter signed by chief of department Prof. Dr. Dr. K. Zacharowski and provided additional information about data security. The questionnaire was validated through cognitive interviews. Large parts of the questionnaire could be left unchanged. Nevertheless we gathered information to rewrite or replace some of the questions and optimize the layout. The final version of the questionnaire for relatives now contains 81 items in 8 main categories. Questionnaires for doctors, nurses and staff at the information counter contain 61, 47 and 26 questions. In contrast to a simple satisfaction survey, this survey of relatives’ expectations offers the possibility to optimize internal processes and to improve allocation of resources. This may help to improve treatment of our patients on the ICU.

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Metadaten
Author:Christina SemrauGND
URN:urn:nbn:de:hebis:30-89901
Referee:Dirk MeiningerORCiDGND, Udo RolleORCiDGND
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2011/01/26
Year of first Publication:2010
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Granting Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Date of final exam:2010/12/09
Release Date:2011/01/26
HeBIS-PPN:231703546
Institutes:Medizin / Medizin
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Sammlungen:Universitätspublikationen
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht