Implantatprothetische Versorgung von Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalt-Patienten mit ITI-Implantaten

  • Ziel dieser Arbeit war es, die implantatprothetische Rehabilitation von LKG-Patienten mit transgingivalen ITI-Implantaten mit einer dreimonatigen Einheilphase hinsichtlich Funktion, Ästhetik und Patientenzufriedenheit zu untersuchen. Insgesamt wurden bei 17 Patienten 24 Implantate im Bereich der ehemaligen Spalte inseriert. Diese wurde bei allen Patienten mit einer sekundären Osteoplastik geschlossen. Bei 14 Patienten wurde aufgrund eines insuffizienten Knochenangebotes eine Augmentation im Sinne einer tertiären Osteoplastik durchgeführt. Bei zwei Patienten konnte simultan implantiert werden. Alle Knochendefekte wurden mit autologen Transplantaten vom Beckenkamm oder Kieferwinkel augmentiert. Nach dreimonatiger Einheilphase wurden die Implantate mit verschraubten oder zementierten Suprakonstruktionen prothetisch versorgt. Die Mundgesundheitsbezogene Lebensqualität (MLQ) wurde mit der Deutschen Kurzversion des Oral Health Impact Profile (OHIP-G 14) gemessen und mit den Normwerten der Deutschen Allgemeinbevölkerung verglichen. Das ästhetische Ergebnis wurde anhand von Farbfotos von Zahnärzten, zahnmedizinischen Laien und den Patienten selbst bewertet. Als objektives Messinstrument wurde der Implantat Kronen Ästhetik Index verwendet. Nach einer durchschnittlichen Nachuntersuchungszeit von 40 (±22) Monaten ergaben sich folgende Ergebnisse: 23 Implantate (95,8%) befanden sich in situ und unter Belastung. Der röntgenologisch gemessene marginale Knochenabbau betrug 1,15±2,16 mm. Des Weiteren wurden periimplantäre Sondierungstiefen von 2,56±0,66 mm, eine Breite der keratinisierten Mukosa von 2,71±1,1 mm und ein Periotestwert von 0,18±6,5 gemessen. Der Summenwert des OHIP G-14 betrug bei 50% der Patienten ≤ 2. Es konnte festgestellt werden, dass die implantatprothetische Versorgung von augmentierten LKG-Spalten mit transgingivalen ITI-Implantaten und einer Belastung nach drei Monaten eine sichere Behandlungsmethode mit langfristig hoher Erfolgsrate ist. Aus funktioneller Sicht sind die Ergebnisse vergleichbar mit Patienten ohne Spalte oder Augmentation. Die MLQ von LKG-Patienten nach implantatprothetischer Rehabilitation ist vergleichbar mit Individuen der Allgemeinbevölkerung, die keinen herausnehmbaren Zahnersatz tragen. Aufgrund von Einschränkungen im Bereich der periimplantären Weichgewebe sind die ästhetischen Resultate kompromittiert aber für alle Befragten zufriedenstellend. Der Implantat Kronen Ästhetik Index kann zur Dokumentation der ästhetischen Ergebnisse der implantologischen Behandlung von LKG-Patienten empfohlen werden. Das Ziel zukünftiger Konzepte sollte sein, das ästhetische Endresultat der periimplantären Weichgewebe zu verbessern. Da die funktionelle Belastung von transgingivalen Implantaten im augmentierten Spaltbereich nach drei Monaten zum jetzigen Zeitpunkt kein Standardvorgehen ist, müssen weitere Untersuchungen zeigen, inwieweit dieses Therapiekonzept eventuell höhere Verlustraten oder ästhetische Ergebnisse beeinflusst.
  • This study aimed to evaluate the success of ITI transgingival healing dental implants with three month’s loading in cleft sites in function and aesthetics. Furthermore patients´ satisfaction after treatment should be assessed. In 17 bone-grafted cleft patients 24 ITI dental implants were placed, followed-up after 40 months in average (±22 months). The oral-health related quality of life (OHRQoL) was assessed in all patients with the German Oral Health Impact Profile (OHIP-G 14) after implant therapy. Aesthetics were judged on photographs by dental professionals, nonprofessionals and the patients themselves. The Implant Crown Aesthetic Index served as an objective tool. Twenty-three implants (95.8%) were loaded and in function. Clinical parameters were: marginal bone loss of 1.15±2.16mm, periimplant probing depth of 2.56±0.66mm, width of keratinized mucosa of 2.71±1.1mm, mucosal recession of 0.41±0.8mm, Periotest-Value of 0.18±6.5. OHIP-G 14 summary score of ≤ 2. The best aesthetic outcome was assessed by the patients themselves. Soft tissues were rated worse than implant-supported crowns. Implant-borne prosthetic rehabilitation of bone-grafted clefts with transgingival ITI implants with three months loading represents a reliable treatment option with high success rates on the long run. Functional aspects are comparable to non-cleft-patients. OHRQoL of cleft-patients is similar to non-cleft-patients. Due to deviations concerning the soft tissues, aesthetics are restricted but satisfactory for patients and dental professionals. Aesthetics of periimplant soft tissues should be improved in the future. By now, functional loading of transgingival dental implants placed into the grafted cleft after three months does not represent the standard procedure described in literature. More data and case numbers are needed to clarify whether eventually higher failure rates or unsatisfactory aesthetic results are influenced by this concept.

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Metadaten
Author:Lukas Bündgen
URN:urn:nbn:de:hebis:30-90191
Referee:Constantin Landes
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2011/02/01
Year of first Publication:2010
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Granting Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Date of final exam:2010/10/12
Release Date:2011/02/01
HeBIS-PPN:231715285
Institutes:Medizin / Medizin
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Sammlungen:Universitätspublikationen
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht