Class formation in the global field of finance: A comparative study of Frankfurt and Sydney

  • This thesis investigates whether professionals on the global financial markets, such as investment bankers, traders, and analysts, form a global social class. Over recent decades, rising inequality has reinvigorated interest in issues of class. Despite the experience of world-wide economic crises demonstrating the global reach of the contemporary economy, the research areas of globalisation and class remain surprisingly disengaged from each other. Especially the question of global class formation remains underexplored. The first part of this thesis examines why the issue of globalisation remains a niche within research on class. Therefore, the theoretical foundations of the dominant approaches to class are investigated, identifying the causes for the implicit “methodological nationalism” of modern mainstream class analysis in the underlying theories of the economy and social action. Vice-versa, an examination of globalisation theory shows that similar obstacles persist in the theoretical reasoning on inequality from a global perspective, precluding a conceptualisation of global class formation. In dialogue with the few existing approaches to conceptualize class on a global level, a framework for the study of global class formation based on Pierre Bourdieu’s notion of social fields is developed. In part two of the thesis this framework is employed to examine empirically, whether the global field of finance is currently the source for the formation of a global financial class. The field of finance as the most globalised economic sector is a paradigmatic case for studying the formation of a global class. An interview study on the career trajectories of financial professionals from Frankfurt and Sydney uncovers that despite the legacy of national economic specificities on the institutional level, financial actors draw in their social praxis on global forms of social, cultural, and economic capital and have developed a common culture, worldview, praxis, and habitus, delineating the formation of a global financial class.
  • In dieser Arbeit wird die Fragestellung untersucht, ob sich auf den globalen Finanzmärkten eine neue globale Klasse bildet, die aus Akteuren wie Investment Bankern, Tradern und Analysten besteht. Vor dem Hintergrund steigender soziale Ungleichheit ist in den letzten Jahren das Interesse an der Rolle von Klassen im globalen Kapitalismus erneut angestiegen. Obwohl Ereignisse wie weltweite Wirtschaftskrisen die Globalität der Ökonomie unterstreichen, existiert jedoch nur geringer Austausch zwischen Forschungen zu Globalisierung und der Analyse von Klassenstrukturen. Im ersten Teil dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, weshalb Globalisierung in der Forschung zu Klassenstrukturen lediglich eine untergeordnete Rolle zukommt. Zu diesem Zweck werden die theoretischen Grundlagen moderner Klassenanalysen untersucht. Als Ursache für deren „methodologischen Nationalismus“ werden die zugrundeliegenden ökonomischen und sozialtheoretischen Annahmen identifiziert. Umgekehrt zeigt eine Analyse der Rolle sozialer Ungleichheit in der Literatur zu Globalisierung auf, dass in dieser ähnliche Hindernisse gegenüber einer Fassung sozialer Ungleichheit durch den Klassenbegriff bestehen. Im Dialog mit der existierenden Forschung zu globalen Klassen wird schließlich ein Modell globaler Klassenbildung basierend auf dem feldtheoretischen Ansatz Pierre Bourdieus entwickelt. Dieses wird im zweiten Teil der vorliegenden Arbeit empirisch auf das Feld der Finanzmärkte angewandt um zu untersuchen, ob die globalen Finanzmärkte als Basis der Formierung einer globalen Klasse fungieren. Als global ausgerichteter Sektor der Ökonomie stellen die Finanzmärkte einen paradigmatischen Fall für die Untersuchung von Klassenbildung auf globaler Ebene dar. Mittels einer Interviewstudie zu Karriereverläufen von Finanzmarktakteuren aus Frankfurt und Sydney wird aufgezeigt, dass sich deren soziale Praxis auf globale Formen von sozialem, kulturellem und ökonomischem Kapital stützt, woraus sich eine gemeinsame globale Kultur, eine geteilte Weltsicht, sowie eine einheitliche Praxis und ein gemeinsamer Habitus entwickelt haben. Aus diesen Ergebnissen wird auf die Bildung einer globalen Finanzklasse geschlossen, die sich von nationalstaatlichen Strukturen weitgehend gelöst hat.

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Metadaten
Author:Lukas Hofstätter
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-470968
Place of publication:Frankfurt am Main
Referee:Sighard Neckel, Norbert Ebert, Birgit Blättel-MinkORCiDGND
Document Type:Doctoral Thesis
Language:English
Date of Publication (online):2018/07/25
Year of first Publication:2018
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Granting Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Date of final exam:2018/06/19
Release Date:2018/08/13
Tag:Bourdieu, Pierre; Finanzmärkte; Globalisierung; Klasse
Page Number:214
HeBIS-PPN:434900303
Institutes:Gesellschaftswissenschaften
Dewey Decimal Classification:3 Sozialwissenschaften / 30 Sozialwissenschaften, Soziologie / 300 Sozialwissenschaften
Sammlungen:Universitätspublikationen
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht