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Stefanos Fountoukas

• Der Nutzen von DJ-Kathetern ist unverzichtbar für die moderne Urologie. Sie sind essenziell, um bei einer Vielzahl von Erkrankungen einen adäquaten Harnabfluss und dementsprechend eine gute Nierenfunktion gewährleisten zu können. Dabei können sie für eine temporäre oder dauerhafte Schienung genutzt werden. Als einliegende Fremdkörper können sie, insbesondere bei langfristiger Nutzung, leicht durch Bakterien und Pilze kolonisiert werden und beherbergen somit ein erhöhtes Risiko für Harnwegsinfekte. Das Hauptziel dieser Arbeit ist folglich, durch das Auffinden von protektiven oder prädisponierenden Faktoren für die Entwicklung von fieberhaften Harnwegsinfekten in der Zukunft Mortalität, Resistenzbildung und Kosten sowohl bei DJ-Katheter-Dauerversorgung als auch generell senken zu können. Zusätzlich soll untersucht werden, ob verschiedene Antibiotika-Regime einen Einfluss auf die Entwicklung postoperativer, fieberhafter Harnwegsinfekte haben. Um dies feststellen zu können, wurden in dieser Studie 100 Patientinnen und Patienten eingeschlossen, die von 2013 bis 2018 in der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Frankfurt zum DJ-Wechsel bei DJ-Katheter-Dauerversorgung vorstellig wurden. Anschließend wurden verschiedene Faktoren untersucht, die das Risiko für das Auftreten von fieberhaften Harnwegsinfekten oder die Entwicklung von Resistenzen in Krankheitserregern erhöhen oder reduzieren könnten. Hierzu wurden insgesamt 950 DJ-Katheter-assoziierte Eingriffe (Einlage, Wechsel, Entfernung) analysiert. Der individuelle Beobachtungszeitraum betrug durchschnittlich 2,9 Jahre mit durchschnittlich 7 DJ-Katheter-Wechsel. Gegenüber der Normalbevölkerung wies die Studienpopulation, am ehesten durch die einliegenden DJ-Katheter, eine deutlich erhöhte Prävalenz von Harnwegsinfekten auf (18,53% vs. 2,5%). Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass ein höheres Patientenalter mit einem gering erhöhten Risiko für die Ausbildung von resistenten Keimen im Urin korreliert (p=0,0121; OR 1,0395; KI 1,0096-1,0731 (univariate Analyse), p=0,0030; OR 1,0618 KI 1,0226-1,1077 (multivariate Analyse)). Dies korrelierte jedoch nicht mit einem erhöhten Risiko für fieberhafte Harnwegsinfekte. Darüber hinaus konnte festgestellt werden, dass die operative Manipulation unter empirischer oder testgerechter, antibiotischer Therapie nicht mit einem hohen Risiko für die Entstehung fieberhafter Harnwegsinfekte einhergeht. In den analysierten Daten fanden sich insgesamt zu wenige fieberhafte Infekte (n=72; 7,58%), um das Ziel begünstigender oder protektiver Faktoren für die Entstehung von fieberhaften Harnwegsinfekten adäquat zu untersuchen. Aus dem gleichen Grund konnten aus den Daten auch keine Hinweise für das optimale Antibiotika-Regime abgeleitet werden. In fast 70% der untersuchten Fälle wurde eine periinterventionelle single-shot Antibiose angewendet, weswegen diese als Infektionsprophylaxe einen adäquaten Schutz darzustellen scheint. Generell kann davon ausgegangen werden, dass die DJ-Katheter-Dauerversorgung, trotz der möglichen mikrobiellen Besiedlung mit eventuellen Komplikationen wie Bakteriurie oder systemischen Infektionen, ein sicheres Verfahren ist. Manipulationen oder operativer Wechsel der DJ-Katheter stellen, trotz Präsenz der Keime, keine riskanten Manöver dar, sofern diese adäquat und unter entsprechender, antibiotischer Therapie durchgeführt werden. Weitere, noch größere und insbesondere prospektive, randomisierte Studien sind zu empfehlen und könnten die Ergebnisse weiter bestätigen und erweitern, vor allem in Bezug auf die Überlegenheit verschiedener antibiotischer Regime in der Vermeidung einer Resistenzbildung.
• The use of DJ-Stents is crucial to modern Urology. These stents are essential to guarantee the adequate drain of urine and therefore a satisfactory renal function in a multitude of diseases. They can be used temporarily or for long-term treatment. As indwelling foreign bodies, they can easily be colonised by bacteria and fungi, especially when used over a longer period of time. Consequently, they carry an increased risk for urinary tract infections. The main objective of this study is to find factors that reduce or increase the risk of developing a urinary tract infection to lower the mortality, the development of resistances and the costs caused by UTI in general and during chronic therapy with DJ-Stents. In addition, this study should determine which regimen of antibiotic treatment had the best protective effect on the development of postinterventional febrile UTI. To evaluate this, 100 patients, who underwent a replacement of their indwelling DJ-Stent during a long-term therapy with DJ-Stents between the years 2013 to 2018 in the University Hospital of Frankfurt, were included in this study. Several factors, resistances of the pathogens and different types of antibiotic strategies were evaluated in a total of 950 treatments associated with DJ-Stents. The patients were retrospectively observed for an average of 2.9 years and had received 7 replacements of their DJ-Stents on average. The patients had a much higher prevalence of UTI in comparison with the general population, most probably because of the indwelling DJ-Stents (18,53% vs. 2,5%). Furthermore, the data shows that an increasing age correlated with a slightly higher risk of pathogens developing resistances (p=0,0121; OR 1,0395, KI 1,0096-1,0731 (univariate analysis), p=0,0030; OR 1,0618 KI 1,0226-1,1077 (multivariate analysis)). This however did not lead to an increased rate of febrile infections. In addition, this study indicates that the operative manipulation did not lead to a high risk for febrile infections, as antibiotic treatment was used either according to empirical data or an antibiogram. Among the analysed cases there were not enough febrile infections (n=72; 7,58%) to evaluate factors that could increase or reduce the risk of developing febrile UTI. For the same reason, this study was not able to determine the most effective regimen of antibiotic treatment. Since almost 70% of the patients had received a single-shot antibiosis, it seems that this treatment might be a sufficient protection. In general, it can be assumed, that the chronic use of DJ-Stents is a safe procedure, despite the possible microbial colonisation of the stents with potential complications such as bacteriuria and systemic infections. Manipulations or surgical procedures on these stents are not associated with many risks, when done adequately and under antibiotic treatment. More and larger and especially prospective, randomised studies should be conducted and could confirm these findings and extend them, particularly in terms of the superiority of different antibiotic strategies and their ability to reduce the development of antibiotic resistances.