Untersuchung der Mikrostruktur bei Epilepsiepatienten ohne Läsionsnachweis mittels quantitativer MRT-Techniken
- Die vorliegende Studie widmete sich der Untersuchung von mikrostrukturellen Eigenschaften im Gehirn von Patienten mit Epilepsie, bei denen im herkömmlichen Magnetresonanztomografie (MRT) keine strukturellen Anomalien festgestellt wurden. Epilepsie ist eine komplexe neurologische Störung, die durch wiederkehrende epileptische Anfälle gekennzeichnet ist. I Bisher wurde die Beeinträchtigung der Hirnmikrostruktur in dieser Gruppe kaum erforscht, obwohl aufgrund pathologischer Umstrukturierungen zerebraler Netzwerke, neuronaler Hyperaktivität und Hypersynchronisation ähnliche Schäden wie bei Patienten mit sichtbaren Läsionen angenommen werden könnten. Zur Untersuchung der zerebralen Mikrostruktur wurden in dieser Studie hochauflösende quantitative Tl-, T2- und Protonendichte (PD)-Verfahren in Kombination mit einer Gewebesegmentierung auf Basis synthetischer Anatomien verwendet. Es wurden insgesamt 27 Epilepsiepatienten rekrutiert, bei denen mittels herkömmlicher MRT keine strukturellen Läsionen im Gehirn festgestellt wurden. Die MRT-Daten wurden mit einem 3-Tesla-MAGNETOM-TRlO-MR-Scanner erfasst, der mit einer 8-Kanal-Kopfspule ausgestattet war. Die quantitative MRTTechnik ermöglichte die Messung von Tl-, T2- und PD Werten, um die mikrostrukturellen Eigenschaften des kortikalen Gewebes zu analysieren. Die kortikale graue Substanz wurde analysiert, indem zur Vermeidung von Partialvolumeneffekten Tl-, T2- und PD-Werte aus den zentralen 20% des Kortex ausgelesen und in Oberflächendatensätzen gespeichert wurden. Die Gruppenvergleiche wurden dann mittels statistischer Analysen (allgemeines lineares Modell) und Permutationssimulationen durchgeführt, um Cluster zu identifizieren, die auf mögliche Gruppenunterschiede hinweisen. Für die weiße und tiefe graue Substanz erfolgte eine „region of interest"-basierte Analyse und eine Voxel-weise Analyse. Die beschriebenen Analysen der quantitativen MRT-Daten zeigten keine signifikanten Unterschiede der Tl-, T2- oder PD-Werte zwischen den Gruppen. Weder in der grauen noch weißen Substanz ergaben sich demnach Hinweise auf mikrostrukturelle Veränderungen bei Patienten mit MRT-negativer Epilepsie. Die Ergebnisse zeigen, dass zukünftige wissenschaftliche Untersuchungen erforderlich sein werden, um die maßgeblichen Faktoren und Mechanismen zu ermitteln, die zur mikrostrukturellen Schädigung von Gehirngewebe in unterschiedlichen Untergruppen von Epilepsiepatienten beitragen.
Author: | Celona HamidGND |
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URN: | urn:nbn:de:hebis:30:3-832181 |
DOI: | https://doi.org/10.21248/gups.83218 |
Place of publication: | Frankfurt am Main |
Referee: | René-Maxime GracienORCiDGND, Elke HattingenORCiDGND |
Advisor: | René-Maxime Gracien, Alexander Seiler |
Document Type: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Date of Publication (online): | 2024/04/09 |
Year of first Publication: | 2023 |
Publishing Institution: | Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg |
Granting Institution: | Johann Wolfgang Goethe-Universität |
Date of final exam: | 2024/03/06 |
Release Date: | 2024/04/10 |
Page Number: | 32 |
Note: | Kumulative Dissertation - emthält die Verlagsversion (Versions of Record) des folgenden Artikels: Hamid, Celona; Maiworm, Michelle; Wagner, Marlies; Knake, Susanne; Nöth, Ulrike; Deichmann, Ralf; Gracien, Rene-Maxime; Seiler Alexander (2023): Focal epilepsy without overt epileptogenic lesions: no evidence of microstructural brain tissue damage in multi-parametric quantitative MRI. Frontiers in Neurology 2023, Vol. 14, 17 July 2023, eISSN 1664-2295. DOI 10.3389/fneur.2023.1175971 |
HeBIS-PPN: | 517014742 |
Institutes: | Medizin |
Dewey Decimal Classification: | 6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit |
Sammlungen: | Universitätspublikationen |
Licence (German): | Creative Commons - CC BY - Namensnennung 4.0 International |